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Stellenzuwachs bei Land und Kommunen in MV hält an

Der Personalzuwachs im öffentlichen Dienst Mecklenburg-Vorpommerns hat sich weiter fortgesetzt. Wie das Statistische Amt am Montag in Schwerin mitteilte, standen zum Stichtag 30. Juni 2022 insgesamt 76.855 Personen bei Land und Kommunen oder deren nachgerichteten Einrichtungen in Lohn und Brot. Das seien 2045 mehr gewesen als ein Jahr zuvor, der Anstieg betrug somit 2,7 Prozent.

Nach Angaben des Statistikamtes wuchs der Personalbestand des Landes seit 2018 nun um insgesamt etwa 8 Prozent auf 37.925. Als ein wesentlicher Grund wurde die Einstellung von 1650 zusätzlichen Lehrern und Lehrerinnen genannt. Bei Gemeinden und Gemeindeverbänden betrug der Personalzuwachs im gleichen Zeitraum etwa 9 Prozent auf zuletzt 26 735. Hinzu kamen Beschäftigte in Zweckverbänden, Kliniken und Unternehmen.

Wie aus den Daten weiter hervorgeht, hält der Trend zur Teilzeitbeschäftigung an. Die Teilzeitquote im öffentlichen Dienst habe inzwischen 29,3 Prozent erreicht, hieß es.

Der Landesrechnungshof Mecklenburg-Vorpommerns hatte sich in seinem jüngsten Jahresbericht besorgt über den kostenträchtigen Stellenzuwachs in der Landesverwaltung geäußert. Nach Angaben von Rechnungshof-Präsidentin Martina Johannsen gibt das Land inzwischen jährlich 2,6 Milliarden und damit etwa jeden vierten Euro für Personal aus. Mit fast 22 Stellen in der Landesverwaltung je 1000 Einwohner leiste sich Mecklenburg-Vorpommern mehr als vergleichbare Westländer.

Für die kommenden beiden Jahre seien insgesamt noch einmal mehr als 1000 neue Stellen geplant. Eine große Verwaltung sei aber nicht zwingend auch eine gute Verwaltung, erklärte Johannsen und mahnte erneut eine kritische Überprüfung bestehender Gesetze und Abläufe an, um durch Bürokratieabbau und veränderte Organisation Prozesse effektiver zu machen und Personal zu sparen.

In den Jahren nach dem Mauerfall hatte es in Verwaltungen und Behörden einen massiven Stellenabbau gegeben. So hatte es allein beim Land 1991 noch knapp 66.000 Beschäftigte gegeben, 2000 waren es dann 43.000. Mit der nun einsetzenden Pensionierungswelle drohen nach Angaben der Regierung in vielen Bereichen personelle Lücken, die wegen des allgemeinen Mangels an Berufsnachwuchs nur schwer zu schließen seien.

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