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Steinmeier und Schulz gehen zur Beerdigung von Benedikt XVI.

Aufbahrung Benedikt XVI.
Der Leichnam des verstorbenen Papst Benedikt XVI. liegt aufgebahrt im Petersdom.

Nach drei Tagen öffentlicher Beerdigungen wird der verstorbene Papst Benedikt XVI. heute beerdigt. Begraben im Petersdom. Am Vormittag (9.30 Uhr) wird der amtierende Papst Franziskus dem Requiem für die Bayern auf dem Petersplatz vorstehen. Zur Beerdigung werden Zehntausende Gläubige erwartet. Kardinal Giovanni Battista Re wird die Messe am Altar feiern und Franziskus wird eine Predigt lesen.

Laut Vatikan-Sprecher Matteo Bruni werden 3.700 Priester zu der Zeremonie erwartet. Mehr als 1.000 Medienvertreter aus mehr als 30 Ländern haben sich für die Veranstaltung angemeldet. Genauso viele Sicherheitskräfte sollen sie schützen. Die Sprache der Messe wird Latein sein. Einige Teile, wie Gebete, werden in anderen Sprachen rezitiert. Die Liturgie wurde im Vergleich zur traditionellen Beerdigung eines verstorbenen Papstes leicht modifiziert, da es diesmal der Papst war, der seinen Vorgänger beerdigte.

Das Requiem dauert bis etwa 11 Uhr, dann wird Benedikts Leichnam in einem Holzsarg zum Petersdom transportiert, um in der Krypta seiner letzten Ruhestätte beerdigt zu werden. Die Öffentlichkeit ist ausgeschlossen.

Deutsche Delegationsseite

Die Spitzenvertreter der Verfassungsorgane kommen alle aus Deutschland. Unter ihnen sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Schulz (SPD). Bundeskanzler Markus Söder (CSU) führt eine Delegation aus Bayern an. Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland sind der Präsident der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bazing und der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Volki. Aus dem bayerischen Bistum stammen die Kardinäle Reinhard Marx (München und Freising), Rudolf Voderholzer (Regensburg), Stefan Oster (Passau) und der ehemalige Bamberger Erzbischof Ludwig Schick.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. – mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger – wird von Montag bis Mittwoch im Petersdom aufgebaut. In dieser Zeit kamen 195.000 Menschen zum Abschied in den Dom. Benedikt starb am Silvesterabend um 9.34 Uhr in seiner vatikanischen Residenz Mater Ecclesiae. Das Kloster in den Vatikanischen Gärten war sein letzter Wohnsitz nach seinem Rücktritt im Jahr 2013.

Letzte Worte: “Herr, ich liebe dich”

Der Vatikan hat keine genaue Erklärung zur Todesursache abgegeben. Sein langjähriger Vertrauter und persönlicher Sekretär, Erzbischof George Ganswin, sagte am Mittwoch gegenüber dem vatikanischen Medienportal Vatican News, sein Leiden dürfe nicht länger als 45 Minuten dauern. Die letzten Worte, die Benedikt auf Italienisch sagte, waren laut ihm „Herr, ich liebe dich“. In den Tagen vor seinem Tod hatte er Atembeschwerden. “Jetzt hat er”, fügte Gänswein hinzu.

Am 28. Dezember letzten Jahres rief Papst Franziskus in einer Generalaudienz zum Gebet für Benedikt auf, weil er “sehr krank” sei. Damit weist er erstmals öffentlich darauf hin, dass sein Vorgänger, der 2013 als ehemaliger Leiter des mächtigen Kirchenamtes für Glauben und als ehemaliger Erzbischof von München und Freising zurückgetreten war, keine guten Leistungen erbracht habe.

Benedict lebt seit seinem Rücktritt zurückgezogen in Notre Dame. 2022 holt ihn die Vergangenheit mit der Veröffentlichung der Münchener Missbrauchsanzeige erneut ein. Experten werfen ihm Fehlverhalten während seiner Amtszeit als Erzbischof vor.

Der Opferverband Eckiger Tisch hat die zur Beerdigung eingetroffene deutsche Delegation aufgerufen, sich solidarisch mit den Missbrauchsopfern in Rom zu zeigen. In einer Erklärung hieß es, es solle der „Mythenbildung über die Rolle der Toten“ im Zusammenhang mit Enthüllungen über sexuellen Missbrauch von Kindern durch katholische Geistliche entgegenwirken.

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