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Steigende Strompreise zwingen Rechenzentrum in die Pleite

Die Energiepreise explodieren weltweit. Ursache dafür ist der Ukraine-Krieg und die dadurch bedingte Verknappung der Ressourcen. Zudem sorgte eine historische Hitzewelle im Sommer für zahlreiche Stromausfälle in Teilen der USA. Für die energieaufwendigen Krypto-Miner stellt dies eine enorme Belastung dar.

Der aktuelle Krypto-Crash ist für die Miner ebenso schlimm, schließlich schrumpft der Gewinn aus dem Verkauf der geförderten Token. Die ursprüngliche Kryptowährung Bitcoin zum Beispiel hat seit Jahresbeginn mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren (Stand: 05.10.2022). Die Tatsache, dass einige Miner nun gezwungen sind, infolge der gestiegenen Energiekosten Token aus ihren Beständen zu verkaufen, wirkt sich zusätzlich preisdämpfend aus.

Mining-Dienstleister beantragt Insolvenz

Bitcoin-Miner befinden sich damit in einer doppelten Krisensituation angesichts gestiegener Kosten und gleichzeitig sinkender Einnahmen. So hat Compute North, ein Rechenzentrum, das Hosting-Dienste für Kryptominer anbietet, nun sogar Insolvenz angemeldet. Das in Minnesota niedergelassene Unternehmen beantragte Ende September beim Southern District Court of Texas den Konkurs. Der Bundesstaat Texas beherbergt aufgrund der dort meist moderaten Stromkosten eine große Zahl von Minern, doch in weiten Teilen des US-Bundesstaates herrscht ein recht marodes Stromnetz, was im Sommer aufgrund der Hitzewelle zu Stromausfällen geführt hat. Das Resultat davon war ein starker Anstieg der Energiepreise.

Compute North, einer der größten Anbieter von Mining-Rechenzentren in den USA, hat bei mindestens 200 Gläubigern Schulden in Höhe von einer halben Milliarde US-Dollar angesammelt. Der Insolvenzantrag nach Chapter 11 verdeutlicht dies. Im Vergleich dazu belaufen sich die eigenen Vermögenswerte auf etwa 100 bis 500 Millionen US-Dollar.

„Von Lieferketten- und Bestandsproblemen bis hin zu Verwerfungen auf den Kapital- und Kryptowährungsmärkten war Compute North nicht in der Lage, eine ausreichende Liquidität aufrechtzuerhalten, um geplante Projekte, die sich in der Entwicklung befinden, in Betrieb zu nehmen und alle seine aktuellen Verpflichtungen zu erfüllen“, heißt es in der offiziellen Erklärung von CFO Harold Coulby zu diesem Thema.

Was erwartet uns als Nächstes bei Compute North?

Im Rahmen eines Insolvenzverfahrens im Sinne von Chapter 11 kann ein angeschlagenes Unternehmen zunächst seinen Geschäftsbetrieb fortsetzen und gleichzeitig einen Plan zur Rückzahlung seiner Schulden ausarbeiten. In Bezug auf Compute North wird derzeit der Verkauf des gesamten Unternehmens oder zumindest von Teilen desselben angestrebt: „Compute North geht davon aus, dass es entweder eine Reorganisation des Unternehmens geben wird, bei der sich eine verkleinerte Organisation auf den Besitz und das Projektmanagement bestimmter Einrichtungen konzentriert, oder einen Verkauf der Einrichtungen von Compute North als laufendes Unternehmen“, schildert Coulby die Zukunftsaussichten für den Hosting-Dienst.

Die Suche nach einem potenziellen Käufer könnte sich jedoch als problematisch erweisen. Einerseits bekommen die Konkurrenten von Compute North die Energiekrise und die Schwäche des Kryptomarktes gleichermaßen zu spüren, andererseits ist der Bedarf an Rechenleistung durch die Umstellung von Proof of Work auf Proof of Stake bei der weltweit zweitgrößten Blockchain Ethereum deutlich zurückgegangen. Darüber hinaus wird seitens der Regierung in Washington Druck auf die Mining-Unternehmen ausgeübt, ihren hohen Energieverbrauch zu senken bzw. sie umweltfreundlicher zu gestalten.

Quelle: www.finanzen.net

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