Stefan Kunz will „sein“ Spiel in Berlin nicht stören
Er sitzt nicht mehr auf der Bank, aber es gibt immer noch viel von Stefan Kunz in der türkischen Nationalmannschaft. Das Länderspiel gegen Deutschland sollte sein Spiel sein. Aber der Schmerz sitzt jetzt noch zu tief. Der 61-Jährige wird am Samstag nicht im Stadion sein.
Stefan Kuntz würde sich das nicht antun. Als am Samstag Zehntausende türkische Fans „seine“ Mannschaft anfeuerten, saß der ehemalige Trainer von „Mili“ lieber vor dem Fernseher als im brodelnden Olympiastadion in Berlin. Das tiefe Trauma der Trennung war noch zu frisch – und verletzte ihn zu sehr. „Da sind definitiv noch Emotionen drin“, gab Koontz zu. Der Zeitung Fink Media Group sagte er, sein großer Traum, die Türkei bei der Europameisterschaft in Deutschland zu coachen, sei „geplatzt“. „Das“, fügte Koontz reumütig hinzu, „wäre etwas ganz Besonderes gewesen.“ Hätte, hätte sein können – nicht.
Kuntz wurde im September nach zwei Jahren im Amt entlassen – und musste zusehen, wie sein Nachfolger Vincenzo Montella „seine“ Mannschaft in die Europameisterschaft 2024 führte. „Es war emotional schmerzhaft für die Mannschaft, so kurz nach Saisonende mit einem nahezu unveränderten Kader endlich weiterzukommen“, schrieb Kuntz im Kicker. Der 61-Jährige spürt immer noch Druck, aber auch Stolz auf das, was er als eine sieht großer Teil der Erfolgsgeschichte der Türkei. „Ich freue mich sehr, dass der erfolgreich begonnene Weg erfolgreich zu Ende gegangen ist“, sagte er und fügte vielsagend hinzu: „Mein Nachfolger hat fast nichts verändert.“
Der internationale Wettbewerb war seine Idee
Montra hat für das Spiel am Samstag noch 12 Spieler in seinem Kader(20.45 Uhr/RTL, Live-Zitate auf ntv.de)Wales' letztes Qualifikationsspiel findet in der Kunsthalle tz statt. Seine Bilanz ist mit durchschnittlich 1,95 Punkten pro Spiel in 20 Länderspielen nicht schlecht. Warum kam es trotzdem zur Trennung? „Nachdem der Vorstand, der mich eingestellt hatte, zurücktrat, wurde klar, dass die neue Führung ihre eigenen Leute einbrachte“, sagte Kuntz. Daher konnte er weder im Europapokal noch in Berlin seine Ergebnisse einfahren. Der internationale Wettbewerb war sogar seine Idee.
„Hans Flick und ich haben telefoniert. Das Feedback war sehr positiv“, berichtet Kunz. „Das Spielen gegen die deutsche Mannschaft in Deutschland hat einen besonderen Hintergrund des Europapokals. Wir wollten einige Tage vorher in Berlin bleiben, um mit den Fans zu kommunizieren.“ Montella hingegen brachte seine Auswahl erst am Donnerstagnachmittag auf den Weg Kapitän war bei der Ankunft der angeschlagene Hakan Calhanoglu, der wie die anderen drei Spieler der Mannschaft in Deutschland geboren wurde und an einer Atemwegsinfektion litt. Die Türken haben noch große Pläne.
„Wir haben eine junge Mannschaft“, sagte Montella, „und sie wird immer besser.“ Als er im Oktober überraschend den WM-Dritten Kroatien (1:0) besiegte, sagte er damals es sei ihm aufgrund der ganzen Kraft „sehr leicht“ gefallen. Stefan Kuntz weiß warum.
Quelle: www.ntv.de