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Stahl-Tarifverhandlungen: Arbeitgeber bieten 3,1 %

Die IG Metall will in der Stahlindustrie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Der Arbeitgeber lehnt dies „kategorisch“ ab. Die Verhandlungen beginnen mit dem Vorschlag des Arbeitgebers.

Ein Stahlarbeiter von Thyssenkrupp prüft den Roheisen am Hochofen 8 auf dem Werksgelände..aussiedlerbote.de
Ein Stahlarbeiter von Thyssenkrupp prüft den Roheisen am Hochofen 8 auf dem Werksgelände..aussiedlerbote.de

Stahl-Tarifverhandlungen: Arbeitgeber bieten 3,1 %

Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie im Nordwesten und Osten Deutschlands haben am Montag mit Angeboten der Arbeitgeber in Düsseldorf begonnen. Der Arbeitgeber bot eine Lohnerhöhung von 3,1 % über 15 Monate an. Die IG Metall wollte dies nicht zugeben und bezeichnete es als „völlig unzureichend“. Es wird ein Wachstum von 8,5 % über 12 Monate erwartet.

Die hohe Inflation hat in den letzten anderthalb Jahren den Geldbeutel vieler Arbeitnehmer ausgelaugt und sorgt immer noch für Stress. Heute lieferte die Gewerkschaft eine Erklärung. Die Arbeitgeber erklärten die 8,5-Prozent-Anforderung für „völlig überholt“, da die erwartete Inflation unter 3 Prozent liegt. Die ersten Runden der beiden Zollgebiete fanden gleichzeitig in Düsseldorf statt.

Der Arbeitgeber lehnte die Forderung der IG Metall nach einer 32-Stunden-Woche und vollem Lohnausgleich „kategorisch“ ab. Laut Arbeitgeberverband Stahl ist dies „weder organisiert noch finanziert“.

Kürzere Arbeitszeiten sollen sich positiv auswirken

Regionalleiter IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen Dirk Schulze, Verhandlungsführer der ostdeutschen Stahlindustrie, war überzeugt, dass eine Reduzierung der Arbeitszeit bei der Suche nach Fachkräften helfen würde. „Gerade für junge Menschen ist eine gute Work-Life-Balance sehr wichtig. Kürzere Arbeitszeiten sind daher ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Branchen“, heißt es in der Erklärung. Durch eine Verkürzung der Arbeitszeit können zudem krankheitsbedingte Fehlzeiten reduziert und die Produktivität gesteigert werden.

Knut Giesler, Landesgeschäftsführer der IG Metall NRW und Verhandlungsführer für das Land NRW, betonte die soziale Verantwortung des Arbeitgebers. Durch die Umstellung auf eine Direktreduktionsanlage seien weniger Menschen für die Herstellung von grünem Stahl erforderlich, sagte er. „Arbeitszeitverkürzung und Vollvergütung spielen dabei eine herausragende Rolle. Sie sichern Beschäftigung und Löhne.“

Die Stahlindustrie beschäftigt rund 68.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen sowie Ostdeutschland Die Stahlindustrie beschäftigte etwa 8.000 Menschen. Am 23. November wurde der nächste Tarifvertrag für die nordwestdeutsche Stahlindustrie vereinbart. Die Tarifparteien hoffen, die Verhandlungen über die ostdeutsche Stahlindustrie am 24. November fortzusetzen. Die Friedensverpflichtung endet Ende November.

Quelle: www.dpa.com

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