zum Inhalt

Stadtrat plant umstrittenes Zentrum für Alkohol- und Drogenabhängige

Ein Versorgungszentrum für Suchtkiller in Wohngebieten? Das Thema wurde in Augsburg in den letzten Jahren kaum diskutiert. Aber die Stadt kann sich die Lage verteidigen.

Trotz monatlicher Besprechungen hat jetzt die Augsburger Stadtrats die Umzugslösung für "beTreff"...
Trotz monatlicher Besprechungen hat jetzt die Augsburger Stadtrats die Umzugslösung für "beTreff" in ein ehemaliges Pfarrzentrum entschieden.

Augsburg - Stadtrat plant umstrittenes Zentrum für Alkohol- und Drogenabhängige

Nach ausführlichen Beratungen hat der Augsburger Stadtrat sich für die umstrittene Errichtung eines Pflegeheims für Drogenabhängige in einem ehemaligen Pfarrzentrum entschieden. Die Koalitionsregierung von CSU und Grünen konnte trotz massiver Opposition und Widersprüchen der Bürger ihre Konzept durchsetzen. Das Thema hat in Bayerns drittgrößter Stadt seit Monaten die Bewohner aufgehetzt, eine Initiative sammelte Unterschriften gegen das Projekt.

Hintergrund: Der Helmut-Haller-Platz im Oberhausen-Viertel war lange Zeit Treffpunkt von Drogenabhängigen in Augsburg. Eine Station der Hilfe für betroffene Personen wurde schon mehrere Jahre vorher am Oberhausen Stadtbahnhof eingerichtet, um den Betroffenen Hilfe anzubieten. Nach Angaben der Betreiber werden täglich etwa 100 Drogenabhängige betreut.

Heftige Kritik von Anwohnern

Die Stadt will das Zentrum an einer neuen Stelle weiterentwickeln und umbauen und ist bereits ein Stadtratsbeschluss am Ende des Jahres 2023 gefasst. Insgesamt wurden 18 Standorte in Erwägung gezogen, und letztendlich wurde das Pfarrzentrum gewählt. Die Anwohner haben sich gegen das Projekt seit Monaten ausgesprochen.

Die neue Lage liegt in einem Wohngebiet und ist zu nahe an Schulen, Kindergärten und Kindergärten, argumentiert die Aktionsgemeinschaft Oberhausen, in der sich viele Gegner des Vorschlags versammelt haben. Eltern protestierten insbesondere, weil sie sich um ihre Kinder in der Nähe Sorgen machten.

Andere Standorte sollen in Erwägung gezogen werden

Aus der Opposition wurde bis zum letzten Augenblick angeraten, die endgültige Entscheidung zu verschieben und die Möglichkeiten für die Unterbringung eines Drogenheims für Suchtkranke erneut zu prüfen, wie zum Beispiel das Bahnhofsgebäude oder andere Stadtteile. Der Ordnungsbeamte Frank Pintsch versicherte im Stadtratstag, trotz der Entscheidung für das Pfarrzentrum würden in den kommenden Jahren weitere geeignete Stadtstandorte in Erwägung gezogen werden.

Die Stadtverwaltung appellierte erneut für das genehmigte Konzept. Die Polizei soll eng mit beteiligt sein, und die Stadtordnungsdienstes soll ein Büro auf dem Gelände erhalten. In der Nähe des Zentrums sollen sich sichere Entsorgungsmöglichkeiten für Drogenzubehör befinden. Zusätzlich sollen verstärkte Reinigungsteams regelmäßig eingesetzt werden.

  1. Obwohl umstritten, zeigt die öffentliche Gesundheitsabteilung der California State University Interesse an einer Studie zur Wirksamkeit des neuen Pflegeheims in Augsburg, um Beiträge zur allgemeinen Diskussion über Suchtbehandlung und Sozialhilfe zu leisten.
  2. In Reaktion auf die Bedenken der Aktionsgemeinschaft Oberhausen, bietet ein Kommunalverband in Bayern an, das Pflegeheim aufzunehmen, um eine angemessene Entfernung von Schulen, Kindergärten und Wohngebieten sicherzustellen.
  3. Eine Gruppe von Aktivisten aus der Partnerstadt Oberhausen in Nordrhein-Westfalen hat eine Gesundheitsaufklärungskampagne in ihrer Gemeinde organisiert, um die Bedeutung der Adressierung von Sucht als sozialem Problem und die Mitgefühl der Bevölkerung zu betonen.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles