Für Erfurt könnte eine erfolgreiche Unesco-Welterbebewerbung aus Sicht von Oberbürgermeister Andreas Bausewein auch einen Tourismus-Schub bedeuten. Es gebe viele Touristen «die auch nach solchen Kriterien ihre Reise planen», sagte der SPD-Politiker am Mittwoch an der Alten Synagoge in Erfurt. Ein Welterbetitel könne die Bekanntheit der Stadt steigern. Im Urlaub sitze das Geld bekanntlich etwas lockerer. «Dann werden hier auch Arbeitsplätze gesichert und der ein oder andere Steuereuro kommt auch in der Kasse an», sagte Bausewein.
Darum gehe es bei der Bewerbung um einen Weltkulturerbe-Titel aber nicht vordergründig, sondern es gehe um einen wichtigen Teil der Stadtgeschichte.
Thüringens Landeshauptstadt bewirbt sich mit seinem jüdisch-mittelalterlichen Erbe als Unesco-Welterbestätte. Eine Entscheidung soll im September bei einer Sitzung des Unesco-Welterbekomitees in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad fallen. Im Zentrum der Erfurter Bewerbung steht die Alte Synagoge mit ältesten Bauspuren um 1094. Aber auch das jüdische Ritualbad Mikwe und das Steinerne Haus sind Teil der Bewerbung. In Thüringen gibt es bisher vier Welterbestätten: Das klassische Weimar, die Wartburg in Eisenach, der Nationalpark Hainich als Weltnaturerbe und – zusammen mit Dessau und Bernau – Weimar als Bauhausstätte.