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Stadt und jüdische Gemeinde gedenken der Opfer

Max Privorozki
Max Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Halle, steht an der Synagoge in Halle/Saale auf dem Gedenken für die Opfer des Terroranschlags von 2019.

Am kommenden Montag gedenken die Stadt Halle und die jüdische Gemeinde Halle gemeinsam der Opfer antisemitischer und rechtsextremer Terroranschläge vor vier Jahren. Die Stadt gab am Mittwoch bekannt, dass im Innenhof der Synagoge ein Gedenkgottesdienst stattfinden werde. Eine Schweigeminute ist geplant, an der Oberbürgermeister Egbert Geier und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Max Privorozki teilnehmen werden, außerdem wird Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff (Reiner Haseloff) teilnehmen.

Als der Angriff um 12:03 Uhr begann, läuteten in der ganzen Stadt Kirchenglocken. Die Straßenbahn sollte anhalten. Informationen zu Gedenkveranstaltungen sollten an Fahrzeugen und an Bahnhöfen angebracht werden.

Am 9. Oktober 2019 versuchte ein schwer bewaffneter Attentäter, am Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, in eine Synagoge in Halle einzubrechen. Als ihm das nicht gelang, erschoss er einen 40-jährigen Passanten und einen 20-jährigen Kunden in einem nahegelegenen Dönerladen. Bei der Flucht verletzte der Mörder zahlreiche Menschen und wurde später von der Polizei gefasst. Der heute 30-jährige Deutsche gab die Tat zu. Das Oberlandesgericht Naumburg verurteilte ihn 2020 zu einer lebenslangen Haftstrafe mit Sicherungsverwahrung.

Am Montag werden Kränze vor der Synagoge und vor dem ehemaligen Döner-Imbiss niedergelegt. Alle Bürger seien aufgerufen, anzuhalten, Blumen niederzulegen oder eine Kerze anzuzünden, hieß es in der Erklärung. Am Abend des 9. Oktober erklingt das Glockenspiel auf dem Roten Turm im Rahmen einer städtischen Gedenkfeier auf der Westseite des Marktplatzes zum Gedenken an die Opfer des Anschlags. Bürgermeister Gale hielt eine Gedenkrede und zündete anschließend Kerzen an.

Der Bürgermeister sagte am Gedenktag: „Vor vier Jahren wurden die möglichen Folgen von Hass, Hetze und Intoleranz überdeutlich. Für die Stadt und viele Akteure ihrer Gesellschaft ist es wichtig, das zu tun.“ Das Gedenken an die Opfer der Anschläge wird kein Ritual, sondern eine ständige Erklärung der rechtsextremen Ideologie sein, die den Anschlägen zugrunde liegt.“

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