Nach Angaben des Deutschen Richterbundes ist die Zahl der offenen Fälle für Staatsanwälte gestiegen. Nach Angaben der Richtervereinigung waren zum 30. Juni in Niedersachsen 68.591 Verfahren und in Bremen 14.026 Verfahren anhängig. In Niedersachsen liegt dieser Wert etwa 9 % höher als im ersten Halbjahr 2022. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 stiegen die Zahlen Niedersachsens um rund 24 %.
In Bremen ist die Zahl der noch offenen Fälle im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um rund 34 % gestiegen. Die Zahl der Klagen im Zweistädtestaat ist im Jahr 2022 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 leicht zurückgegangen.
Die Zahlen basieren auf Umfragen bei den Justizbehörden der Bundesländer. Dies wird von der vom Richterbund herausgegebenen „Deutschen Richterzeitung“ durchgeführt.
Beide Bundesländer bilden in Deutschland keine Ausnahme: Die Zahl der offenen Verfahren für Staatsanwälte in fast allen Bundesländern steigt. Ende Juni waren landesweit fast 850.000 Fälle anhängig, ein Anstieg von 28 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Landesweit gingen im Jahr 2022 mehr als 5,2 Millionen neue Fälle bei den Staatsanwälten ein. Das ist ein neuer Rekord und der Trend scheint anzuhalten. Als Gründe werden unter anderem eine Zunahme von Straftaten nach dem Aufenthaltsgesetz, eine Zunahme von Fällen im Bereich der Kinderpornografie, eine jüngste Straferhöhung oder eine Zunahme der Strafbarkeit wegen Geldwäsche genannt.