Ob bei Reisen, im Beruf oder in privater Kommunikation: Fremdsprachen sind aus unserer globalen Welt heute gar nicht mehr weg zu denken. Viele Eltern legen einen besonderen Wert darauf, dass ihre Kinder bereits so früh wie möglich Kontakt zu einer Fremdsprache bekommen.
In der Schule werden Fremdsprachen wie Englisch, Französisch oder Spanisch gelernt. Für junge Menschen können Fremdsprachenkenntnisse im Studium oder bei der Bewerbung sehr hilfreich sein. In vielen Berufen werden Kenntnisse in einer zusätzlichen Sprache sogar vorausgesetzt.
Aber auch über die Schulzeit hinaus lohnt es sich mit einer Fremdsprache zu beschäftigen. Das bringt nicht nur viele Vorteile mit sich, sondern hält auch unser Gehirn fit und gibt uns die Möglichkeit, mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen in ihrer Sprache in Kontakt zu treten.
Wenn jemand seine Sprachkenntnisse auffrischen oder eine Sprache neu erleben möchte, stellt sich oft die Frage, was die bessere Methode ist. Wir haben einige Möglichkeiten gesammelt, wie sich Fremdsprachen gut und effektiv lernen lassen.
Tipp 1: Sprach-Apps
Installieren Sie sich eine Sprach-App (zum Beispiel Babbel oder Mondly). Diese gibt es in allen möglichen Varianten: Von kostenlosen Versionen bis zahlungspflichtigen Programmen. Mit einer App können Sie sich die Lernzeit selbst einteilen und dosieren. Die Sprach-Apps bieten vielfältige Möglichkeiten, um eine Sprache zu erlernen.
Tipp 2: Sprachreisen
Eine gute Möglichkeit nicht nur die Sprache, sondern auch das Land, in dem sie gesprochen wird, kennen zu lernen, bieten sogenannte Sprachreisen. Dabei fährt man für einen bestimmten Zeitraum in ein Land, um die Sprache dort vor Ort zu lernen. Solche Sprachreisen gibt es bereits für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene und speziell für den Beruf zugeschnittene Programme.
Neben dem Sprachkurs werden in der Regel auch Rahmenprogramme angeboten, um die jeweilige Stadt, die Kultur des Landes, die Küche oder die Geschichte näher kennen zu lernen. Sprachreisen müssen auch nicht unbedingt teuer sein. Ein Vergleich der unterschiedlichen Angebote lohnt sich auf jeden Fall. Frühbucher können zudem noch Geld sparen. Es gibt zusätzlich Angebote für ganze Familien.
Tipp 3: Sprachtandems
Eine gute Methode sind Sprachtandems. Dabei treffen sich regelmäßig zwei Menschen, um sich sowohl in ihrer eigenen Muttersprache als auch in der Lernsprache zu unterhalten. Erst wird in der einen Sprache gesprochen, dann in der anderen. Neben Konversation kann man auch Übungen zur Grammatik einbauen und auch schriftliche Aufgaben erledigen. In Zeiten der Digitalisierung kann man sich auf diese Weise mit Menschen auf der ganzen Welt unterhalten. Wer solche Treffen lieber in Präsenz haben möchte, der wird sicher ebenfalls in seiner Umgebung fündig.
Tipp 4: Lernmaterial
Lernbücher sind wohl die gängigste Methode, um eine Sprache auf eigene Faust von Zuhause zu erlernen. Es gibt gute Pakete, bestehend aus Lern- und Übungsbüchern, aber auch CDs oder speziellen Softwares, die zusätzliche Übungen anbieten oder bei der Aussprache helfen können.
Tipp 5: Lernvideos
Wer nicht über Büchern schwitzen möchte, findet auf YouTube jede Menge Lernvideos zu allen Weltsprachen. Sprachlehrer und Blogger gestalten Lernprogramme und helfen somit Menschen auf der ganzen Welt, eine Sprache leichter erlernen zu können. Allerdings gibt es bei dieser Lernmethode einen Nachteil: Sie bekommen zwar viele Informationen, müssen sich aber an die Geschwindigkeit des Redners anpassen. Leider ersetzt ein Video-Tutor niemals einen echten Lehrer, dem man zum Beispiel Fragen stellen kann, wenn man etwas nicht versteht. Dennoch sind die Videos meistens sehr einfach und verständlich gestaltet, um den Lernprozess so angenehm wie möglich zu machen.
Tipp 6: Filme und Bücher
Eine Sprache lässt sich auch durch Filme erlernen. Dabei einfach die Untertitel mitlaufen lassen und schon bekommt man einen Einblick, wie bestimmte Wörter, Sätze oder Redewendungen klingen oder einzusetzen sind. Wie schnell eine Sprache sich dadurch erlernen lässt, ist eine eher schwierige Frage. Denn in einem Film werden meistens komplizierte Dialoge verwendet, die man als Anfänger in einer echten Konversation wohl kaum benutzen würde.
Alternativ kann man auf Bücher zurückgreifen. Mittlerweile gibt es maßgeschneiderte Bücher zum Lernen einer Sprache. Oder man kann ein bereist bekanntes Buch versuchen in der Fremdsprache zu lernen und Wörter, die man nicht versteht, mit einem Wörterbuch zu übersetzen versuchen. Viele Menschen schwören dabei auf bekannte Kindermärchen. Mit ihnen lässt sich eine neue Sprache gut lernen, weil man bestimmte Passagen der Geschichte oder Aussagen der Helden auswendig kennt und somit keine gesonderte Übersetzung benötigt.
Tipp 7: Nachrichten und Podcasts
Um sein Hörverständnis verbessern zu können, wird empfohlen Nachrichten oder Podcasts zu hören. Hören Sie sich am besten tägliche Nachrichten oder Podcasts zu einfachen, Ihnen bekannten Themen an. Schreiben Sie sich unbekannte Wörter oder Redewendungen auf und versuchen Sie, diese zu übersetzen. Je öfter Sie Nachrichten oder Podcasts hören, desto mehr entwickelt sich Ihr Hörverständnis und Sie werden lernen, bestimmte Formulierungen wieder zu erkennen – und später auch in Ihrem Sprachgebrauch einzusetzen.
Tipp 8: Sprachkurse
Last, but not least: Die altbewährten Sprachkurse. Die einfachste Möglichkeit ist, einen Sprachkurs über das Internet zu absolvieren. Auch da gibt es mehrere Varianten zum Lernen.
Manche Sprachkurse finden – wie Präsenzkurse – zu einer festen Uhrzeit statt. Dafür muss man aber nicht aus dem Haus gehen, sondern kann den Sprachkurs bequem von Zuhause aus machen. Wer einen turbulenten Alltag hat und feste Unterrichtszeiten nur schwer in seinen Tagesablauf einbauen kann, sollte einen Kurs wählen, wo die Inhalte unabhängig von der Tageszeit bearbeitet werden können. Aber auch da muss beachtet werden, dass es bei solchen Online-Kursen oft bestimmte Fristen angesetzt werden, um zum einen die Teilnehmenden zu motivieren, aber auch sicher zu gehen, dass die Kursinhalte tatsächlich abgearbeitet werden.
Wer lieber unter Menschen ist und in einer Gruppe lernt, kann zum Beispiel einen Sprachkurs an der Volkshochschule besuchen. Die meisten Volkshochschulen bieten solche Kurse an und manche haben eine erstaunliche Vielfalt an Sprachen.
Es gibt auch die Möglichkeit Privatunterricht zu bekommen. Allerdings kostet dieser um einiges mehr, als das Lernen in einer Gruppe. Man kann sich auch einen Nachhilfelehrer suchen, welcher den Unterricht an Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen wird.
Die Qual die Wahl
Die Auswahl der Möglichkeiten sorgt aber auch gleichzeitig für Unsicherheit: Welche Methode ist die geeignete für mich? Da lohnt es sich, auf die innere Stimme zu hören, zu wissen, was einem besser liegt oder bei Unschlüssigkeit einfach die unterschiedlichen Maßnahmen auszuprobieren.
Allerdings sollte bedacht werden, dass erste Erfolgserlebnisse sich erst nach einiger Zeit verzeichnen lassen. Deswegen sollte man auf keinen Fall von einen zur anderen Methode springen, sondern lieber Geduld beweisen. Wenn das Lernen aber eher zur Belastung wird, sollte man über einen Wechsel nachdenken. Je mehr Zeit man in den Lernprozess investiert, desto schneller werden auch Fortschritte deutlich. Kleiner Tipp: Oft ist es von Vorteil, wenn man die obengenannten Lernmethoden miteinander kombiniert. Jedoch nicht übereifrig sein und alles auf einmal ausprobieren, sondern die Lernmaßnahmen lieber an die eigenen Möglichkeiten anpassen und gesund dosieren.