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Spenderzahlen auf dem niedrigsten Stand seit 2005

In den letzten Jahren gingen Rekordsummen an Geldspenden ein. Der Umsatz ist dieses Jahr rückläufig. Eine neue Umfrage zeigt, dass auch die Zahl der Spender zurückgeht.

In Deutschland sinken sowohl die Zahl der Spender als auch die Spendensumme. Foto.aussiedlerbote.de
In Deutschland sinken sowohl die Zahl der Spender als auch die Spendensumme. Foto.aussiedlerbote.de

Spendenrat - Spenderzahlen auf dem niedrigsten Stand seit 2005

Umfragen zeigen, dass die Zahl der Spender in den ersten drei Quartalen 2023 unter langfristigen Niveaus liegt. Das ist das Ergebnis einer vom Deutschen Spendenrat in Auftrag gegebenen und am Montag in Berlin veröffentlichten Umfrage, die seit 2005 läuft. Noch nie war die Zahl der Spender so gering wie in diesem Jahr.

Ungefähr 14 Millionen Menschen ab 10 Jahren unterstützen gemeinnützige Organisationen, Hilfs- und Wohltätigkeitsorganisationen sowie Kirchen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres stieg die Zahl der Spender um rund 2 Millionen. Martin Wulff, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats, sagte bei der Vorstellung der Ergebnisse, der starke Rückgang sei besorgniserregend.

Wie lässt sich der Rückgang erklären? Bianca Corcoran-Schliemann von der deutschen Verbrauchergruppe GfK, die die Umfrage durchgeführt hat, kann nur spekulieren. „Zusätzlich zur Geldspende gibt es sicherlich auch Möglichkeiten, Gutes zu tun“, sagte Corcoran-Schliemann in einer Pressemitteilung. Spender könnten es daher vorziehen, Unterstützung durch Sachspenden oder soziale Zusagen zu leisten, anstatt Unterstützung durch Geld zu leisten.

Auch die Spenden gingen zurück

Auch die Spenden sind rückläufig. Zwischen Januar und September wurden rund 3,2 Milliarden Euro eingesammelt. Das sind rund 600 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum (rund 3,8 Milliarden Euro). Eine mögliche Erklärung dafür seien hohe Lebensmittel- oder Energiepreise, sagte Corcoran-Schliemann. „Das betrifft uns alle, unseren Geldbeutel“, sagte der Experte zur Spendenbereitschaft.

Es wurde festgestellt, dass der Rückgang der Einnahmen hauptsächlich auf die Nothilfe zurückzuführen war. Als Erklärung wird angeführt, dass dieser Effekt nach Jahren von Katastrophen häufiger zu beobachten sei. „Die ersten beiden Jahre waren katastrophale Jahre. Die Spenden stiegen in diesen Jahren je nach Situation immer sprunghaft an“, sagte Wulff. Dadurch erreichten die Einnahmen der Region in den letzten Jahren Rekordhöhen – 2021 kam es zu Überschwemmungen im Ayr-Tal und 2022 brach der Krieg in der Ukraine aus.

Allerdings sagte Corcoran-Schliemann bei der Interpretation der Ergebnisse, dass das diesjährige Spendenvolumen zeige, dass sich die Spendeneinnahmen wieder normalisieren. Nach drei „Blockbuster-Jahren“ liegt der diesjährige Wert auf dem gleichen Niveau wie 2019 (ca. 3,3 Milliarden). Trotz des Rückgangs zieht Wulff ein positives Fazit: „Wir freuen uns sehr über die weiterhin hohe Spendenbereitschaft der Deutschen in der Bundesrepublik.“

Der Spendenausschuss rechnet damit, bis zum Jahresende 5 Milliarden Euro zu erhalten

Die Umfrage des Verbraucherforschungsinstituts GfK basiert auf regelmäßigen Angaben von 10.000 Menschen ab 10 Jahren. Der Giving Council ist eine Dachorganisation von etwa 70 Spendenorganisationen.

Die Umfrage zeigt, dass die durchschnittliche Spendensumme 37 Euro beträgt. Spender spendeten im Durchschnitt sechs Mal, die höchste Zahl seit 2005. In seiner Prognose für das Gesamtjahr geht der Endowment Council von einer Gesamtausstattung von rund 5 Milliarden Euro aus.

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Quelle: www.stern.de

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