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SPD und FDP fordern Sondersitzung zu Minister Limbach

Benjamin Limbach
Nordrhein-Westfalens Justizminister Benjamin Limbach (Bündnis 90/Die Grünen) auf einer Pressekonferenz.

Wie angekündigt haben die Fraktionen SPD und FDP im nordrhein-westfälischen Landtag eine Sondersitzung des Rechtsausschusses am 5. Oktober beantragt. Das gaben die Parteien am Freitag gemeinsam in Düsseldorf bekannt. Grund dafür ist, dass das Verwaltungsgericht Münster Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) „rechtswidrige“ und „manipulative“ Eingriffe in die Ausschreibung der vakanten Position des Präsidenten des Oberverwaltungsgerichts vorgeworfen hat.

Das Gericht teilte am Donnerstag in einer Pressemitteilung mit, dass die Ernennung von Limbachs Wunschkandidaten gestoppt und eine neue Entscheidung getroffen werden müsse. Entscheidungen im beschleunigten Verfahren sind noch nicht rechtskräftig. Das Land kann innerhalb von zwei Wochen beim Oberverwaltungsgericht Beschwerde einreichen. Auch beim Verwaltungsgericht Düsseldorf ist die Klage eines Konkurrenten um den Spitzenposten des Verwaltungsrichters in Nordrhein-Westfalen anhängig.

Die Position des OVG-Vorsitzenden ist seit Mitte 2021 vakant. Die derzeitige Direktorin Ricarda Brandts geht Ende Mai 2021 in den Ruhestand. OVG wird derzeit von Vizepräsident Sebastian Beimesche geleitet. Brandz war vor seinem Ausscheiden auch Präsident des Verfassungsgerichtshofs des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Ernennungskontroverse ist auch deshalb politisch brisant, weil der Fünfte Senat der OVG als Präsidialsenat für die Parteiverfahren zuständig ist. In Münster ist ein großes Verfahren im Streit zwischen der Alternative für Deutschland und dem Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln anhängig. Derzeit gibt es keinen Termin für eine mündliche Verhandlung.

„Minister Limbach muss in einer Sondersitzung des Rechtsausschusses Zweifel endgültig ausräumen.“ Andernfalls werde es für ihn schwierig, weiterhin zu regieren, hieß es in der Erklärung. „Nur 1,5 Jahre nach seinem Amtsantritt steht die Unterstützung der Justiz bereits auf wackeligen Beinen. Die Vorwürfe sind erdrückend und schädigen den Ruf des Amtes und der Abteilung. „Minister Limbach muss sich umfassend erklären“, sagte Henning Höne, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion.

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