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SPD: Sensibilisierung für ausländisches Pflegepersonal

Altenpflege
Eine Pflegerin hält die Hand einer Bewohnerin in einem Seniorenzentrum.

Um den gravierenden Fachkräftemangel in der Medizin- und Pflegebranche zu lindern, will die SPD ausländischen Arbeitskräften den Einstieg erleichtern und die Bürokratie vereinfachen. In einem Gesetzentwurf forderte die Opposition eine schnellere Anerkennung von Abschlüssen, weniger bürokratische Hürden und eine Kostenübernahme. Die Landesregierung und die Oppositionsparteien sind sich über die Ziele einig, verfolgen aber unterschiedliche Wege, diese zu erreichen. Auch die grün-schwarze Regierung will die Einwanderung erleichtern und hat das Konzept einer Zentralstelle angekündigt. Daher hatte der Vorschlag der Sozialdemokratischen Partei, den die Liberaldemokratische Partei als „gute Idee“ lobte, keine Chance.

„Mit diesem Gesetzentwurf machen wir Baden-Württemberg zum Land mit dem attraktivsten Anerkennungsverfahren“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Seine Partei ist der Ansicht, dass die durchschnittliche Bearbeitungszeit für Anträge von 12 bis 18 Monaten auf fünf Monate verkürzt werden muss. Das hat sie versprochen. Sind alle Voraussetzungen erfüllt und erfolgt innerhalb von fünf Monaten keine Entscheidung der Behörde, soll der Abschluss automatisch anerkannt werden.

Um die Belastung der zuständigen Behörden zu verringern, sollte es außerdem eine bessere und für viele verpflichtende Beratung vor dem Erwerb der eigentlichen Qualifikation geben, es sollte ein Akkreditierungsverfahren geben und die Digitalisierung sowie Übersetzung sollten verbessert werden. Bewerber aus Nicht-EU-Ländern mit höheren Anerkennungsquoten sollten nicht mehr im Einzelfall geprüft werden, sondern es bedarf standardisierter Verfahren.

Die Zeit wird knapp. Der Pflegemangel wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen, da die Zahl der pflegebedürftigen Menschen und damit auch der Bedarf an Pflegepersonal weiter steigt. Um diese Menschen unter Einhaltung der geltenden Regeln zu betreuen, benötigt Baden-Württemberg bis zum Jahr 2040 rund 24.000 zusätzliche hauptamtliche Pflegekräfte. Laut einer Studie der Initiative für nachhaltige und generationenübergreifende Pflegereform entspricht das einer Steigerung der Zahl der Pflegekräfte um etwa 35 % im Vergleich zu den derzeit 69.000 Vollzeitbeschäftigten des Landes (Stand 2021).

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