zum Inhalt

SPD-Fraktionsspitze will strikte Begrenzung der Mieterhöhungen

Wohnungen
Blick auf Neubau-Wohnungen im Berliner Bezirk Schöneberg.

Spitzenreiter der SPD-Bundestagsfraktion plädieren für strengere Grenzen bei Mieterhöhungen. In einem Beschlussdokument einer Fraktionsklausur Anfang nächster Woche, das der Deutschen Presse-Agentur und der Bild am Sonntag vorlag, war von einem „bundesweiten Mietenstopp“ die Rede. Konkret gilt aber lediglich, dass die Mieten in engen Wohnlagen innerhalb von drei Jahren um nicht mehr als sechs Prozent steigen und nicht höher sein dürfen als die ortsübliche relative Miete.

Mieterhöhungen sind grundsätzlich auf 20 % begrenzt und gelten derzeit für drei Jahre. In Gegenden mit angespannten Immobilienmärkten waren es 15 %. Im Koalitionsvertrag stimmte die Ampelpartei zu, diese Obergrenze auf 11 % zu senken. Angesichts der aktuellen Lage auf dem Wohnungsmarkt ist dies aus Sicht der SPD-Bundestagsfraktion jedoch nicht ausreichend. Das Dokument wurde vom Vorstand der Bundestagsfraktion genehmigt und wird auf der Wiesbadener Sitzung in größerem Umfang diskutiert.

Verknüpfung indexierter Mieten mit Nettokühlungsmieten

Außerdem ist eine Lösung für indexierte Mietverträge erforderlich. Diese inflationsindexierten Mieten sind durch den starken Anstieg der Preise und Mieten durch den Krieg in der Ukraine zum Problem geworden. „Die bisherigen Regelungen führten oft zu Mietsteigerungen von mehr als zehn Prozent pro Jahr“, sagte die SPD. Sie empfiehlt nun, die Mieten an der allgemeinen Entwicklung der Nettokühlungsmieten und nicht an der Inflation zu orientieren. Allerdings sollte für solche Verträge zumindest eine „effektive Obergrenze“ eingeführt werden.

Die SPD will auch gegen hohe Mehrkosten beim Wohnungs- oder Hauskauf vorgehen. Künftig müssen Käufer Maklergebühren nur noch zahlen, wenn sie persönlich einen Makler beauftragen. Die Notargebühren werden pauschal berechnet.

Pandemien und Krieg verschärfen Lage

Parlamentsfraktionen stehen Energiestandards für Neubauten skeptisch gegenüber. „Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen im Bau- und Wohnungsbau wollen wir weiterhin Neubauten nach dem EH40-Standard fördern und werden vorerst keine Baukostensteigerungen durch neue, effizientere Standards verfolgen“, hieß es. Der neue Baustandard sollte eigentlich der komplexere Effizienzstandard EH50 sein. Allerdings werden strengere Dämmanforderungen die Baukosten weiter erhöhen.

Die ohnehin angespannte Lage auf dem Immobilienmarkt hat sich in letzter Zeit durch die neue Corona-Epidemie und den Krieg in der Ukraine noch verschärft. Der Bau und seine Kredite sind teurer geworden. Gleichzeitig herrscht Fachkräftemangel.

Kommentare

Aktuelles