Auch unter Berücksichtigung der Inflation erhalten Sparkassenkunden im Südwesten 2022 deutlich weniger Geld zurück als in den Vorjahren. Wie der Sparkassenverband am Donnerstag in Stuttgart mitteilte, stiegen die Kundeneinlagen um 3 Milliarden Euro auf 169 Milliarden Euro. In den ersten beiden vom Coronavirus geprägten Jahren beträgt das Wachstum noch 7 Milliarden Euro (2021) und 11,7 Milliarden Euro (2020). Sparkassenchef Peter Schneider sagte, dies liege nicht nur an der Inflation, sondern daran, dass viele Menschen nun wieder die Möglichkeit hätten, Geld auszugeben, etwa im Urlaub.
Höhere Zinsen auf Tagesgeldkonten, wie sie zuletzt von der Direct Bank angekündigt wurden, lehnte Schneider ab. Sparkassen sind alle auf langfristige Anlage ausgelegt, Tagesgeld ist für Kunden kein Thema.
Die Leistung der Südwestsparkasse wird sich gegenüber 2021 nahezu halbieren und 2022 rund 490 Millionen Euro erreichen. Treiber waren hohe Abschreibungen auf Wertpapiere der Sparkassen. Mit einem Minus von 960 Millionen US-Dollar müssen die Häuser den bisher größten Bewertungsverlust für ihre Wertpapiere verzeichnen. Der Grund, sagte Schneider, ist, dass die Zinsen historisch schnell gestiegen sind.