Mit enormer Sparanstrengung haben die Deutschen ihre Finanzbestände im vergangenen Jahr um einen Rekordbetrag aufgestockt. Allerdings wuchs das Geldvermögen der privaten Haushalte um knapp 2 Prozent auf knapp 8 Billionen Euro und damit deutlich weniger als in den Vorjahren
2020 (6,7 % Wachstum) und 2021 (8,5 % Wachstum) stieg das private Geldvermögen Deutschland hat deutlich zugelegt. Das liegt vor allem daran, dass viele Menschen während der Pandemie mehr Geld als sonst haben, Urlaubsreisen abgesagt und Freizeiteinrichtungen vorübergehend geschlossen sind.
Sparen wie die Weltmeister
Im Jahr 2022 sparen viele Menschen in Deutschland laut ZZBank-Analyse wieder wie die Weltmeister und können so den Vermögensverfall verhindern. Die Kursverluste nach dem Ukrainekrieg konnten im vergangenen Jahr vielfach nicht vollständig aufgeholt werden.
„Die Aussichten für 2023 sind freundlicher, da die energiepreisgetriebene Inflation im Zuge der erwarteten Konjunkturerholung im Frühjahr nachlässt, aber wieder anzieht“, sagt DZ-Ökonom Michael Stappel.Börsen wirken positiv und Vermögenswachstum unterstützen.
Zudem hilft tendenziell ein Anstieg der Sparzinsen, die allerdings von einer anhaltend hohen Inflation sofort wieder aufgefressen werden können – bis 2023 zunächst im negativen Bereich bleiben dürften. Dennoch erwartet Stappel, dass das Geldvermögen „wachsen wird 2023 wieder deutlich stärker” werden.
Auch die Sparquote dürfte laut Stappel in diesem Jahr wieder steigen. Nach Schätzungen der DZBank wird die Sparquote 2022 mit 11 % leicht höher sein als 2019 (10,8 %) vor der Krise. Die Deutschen können 11 Euro pro 100 Euro verfügbarem Einkommen sparen, obwohl die Energie- und Lebensmittelpreise nach wie vor hoch sind und es vielen Haushalten schwer fällt, auf hohem Niveau zu sparen.
Im Jahr 2020 erreichte die Sparquote laut Statistischem Bundesamt einen Rekordwert von 16,4 % des verfügbaren Einkommens in Deutschland. Die Sparquote im Jahr 2021 ist mit 15,1 % ebenfalls relativ hoch.
Konsum nach der Pandemie ist weitgehend unverändert
Ökonomen gingen zunächst davon aus, dass die Sparquote im Jahr 2022 nach Aufhebung der Pandemiebeschränkungen folgen würde. Da viele Menschen ihre aufgeschobenen Ausgaben nachholen, werde die Zahl noch weiter sinken, so das BVR-Banking veröffentlichte Ende September eine Prognose, dass Deutschlands Sparquote 2022 zum ersten Mal seit 2014 wieder in den einstelligen Bereich fallen könnte Analyse der DZ Bank/p>
In den neuesten offiziellen Daten heißt es: „Die privaten Haushalte werden auf diese Weise den Mangel während der Pandemie ausgleichen, die Hoffnung ist, dass der starke Post-COVID-Konsum zunächst stagniert. „Die Entwicklung des Geldvermögens der privaten Haushalte in Deutschland wird von der Deutschen Bundesbank im Frühjahr erwartet. Sowohl die Bundesbank als auch die DZBank berücksichtigen in ihren Einschätzungen Bar- und Bankeinlagen, Wertpapiere wie Aktien und Fonds sowie Forderungen gegenüber Versicherungen. Keine Informationen zur Asset-Allokation.