Ein Vorstoß der Fraktionsspitze der SPD, sich für strengere Grenzen bei Mieterhöhungen einzusetzen, ist vom Norddeutschen Wohnungsunternehmensverband (VNW) scharf kritisiert worden. Verbandspräsident Andreas Breitner warnte am Sonntag, dass ein Verzicht auf Mieterhöhungen zu einem Investitionsstau führen werde. Mitglieder des VNW sind die Kommunen und Genossenschaften aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
„Die Landesregierungen Schwerin, Kiel und Hamburg müssen diese Überlegung im Keim ersticken. Beginnen“, forderte Breitner. „Jeder Politiker, der nicht will, dass der Wohnungsbau völlig zum Erliegen kommt, muss jetzt über alle Kanäle Einfluss auf die Bundespolitik nehmen.“
In einem Beschlussdokument einer Sitzung der SPD-Bundestagsfraktion Anfang dieser Woche heißt es in der Deutschen Presse und „Sonntag Bild“ gab bekannt, dass die Mieterhöhung in engen Wohngebieten innerhalb von drei Jahren nicht mehr als 6 % betragen und die ortsübliche relative Miete nicht überschreiten darf. Derzeit gilt eine generelle Obergrenze für Mieterhöhungen von 20 % über einen Zeitraum von drei Jahren. In Städten mit angespannten Wohnungsmärkten waren es 15 Prozent.
Deutsche Bauunternehmen warnten am Freitag, dass ein Mangel an Wohnungsbauaufträgen soziale Folgen haben würde. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes sagte, es sei eine „Friedensfrage“, wenn nicht jedes Jahr 400.000 Wohnungen fertiggestellt würden. „Setzen Sie den Sozialvermietern in diesem Fall stärkere Zwänge auf, verstehen Sie, wer das machen will“, betont Breitner.
Die durchschnittliche Miete für Wohnungsbaugesellschaften der VNW beträgt 6,41 Euro, also oft ein niedriger tatsächlicher Wert Lokale Miettabelle. Allerdings können sie diese Wohnungen nur bauen, wenn sie zumindest die Kosten über die Miete refinanzieren können. „Wer nicht damit rechnet, dass die Mieten jährlich um mehr als zwei Prozent steigen, muss darlegen, woher das Unternehmen das nötige Geld nimmt, wenn die Inflation sechs bis sieben Prozent erreicht“, sagte Breitner.