zum Inhalt

So treibt BlackRock das Krypto-Engagement weiter voran

Kaum hat BlackRock eine Zusammenarbeit mit Coinbase angekündigt, wodurch Kunden der BlackRock-Handelsplattform Aladdin die Möglichkeit erhalten, Biocoin auf direktem Wege zu erwerben, zieht der weltweit größte Vermögensverwalter nach. Auf seiner Unternehmenswebsite veröffentlichte BlackRock Mitte August die Ankündigung, einen Bitcoin Private Trust aufzulegen. Hierbei handelt es sich um eine Art Bitcoin-Investmentfonds in Form eines sogenannten Treuhandfonds. Das Produkt ist vorerst ausschließlich für institutionelle Anleger aus den USA ausgelegt. Durch die Auslegung in Form eines Treuhandfonds erwirbt und hält BlackRock damit Bitcoin direkt im Auftrag der jeweiligen Kunden. Dadurch erhält der Trust eine vollwertige Absicherung durch physische Bitcoins und wird damit die Kursentwicklung der größten Kryptowährung abbilden – abzüglich anfallender Gebühren. Zu den Gebühren und der Mindestanlagesumme, welche man als Anleger für den Beitritt zum Bitcoin Trust mitbringen muss, hat BlackRock keine Angaben gemacht.

Nachfrage nach Bitcoin bleibt trotz Marktrückgang stark

Das zweite Quartal lief für BlackRock nicht optimal. Nicht nur das verwaltete Vermögen, sondern auch der Umsatz und der korrigierte Gewinn sind erheblich gesunken. Mit der Gründung des Bitcoin Trusts probiert der Vermögensverwalter nun möglicherweise, sich stärker für die Interessen der Kunden auszusprechen und dadurch wiederum neue Gelder zu erhalten. „Bitcoin ist das älteste, größte und liquideste Kryptoasset und auf ihm liegt derzeit das Hauptinteresse unserer Kunden im Kryptoasset-Sektor“, so der offizielle Kommentar. Der Rückgang des Kryptomarktes seit Anfang des Jahres hat hieran auch nichts geändert. „Trotz des starken Abschwungs auf dem Markt für digitale Vermögenswerte sehen wir weiterhin ein erhebliches Interesse einiger institutioneller Kunden daran, wie sie mithilfe unserer Technologie und unserer Produktmöglichkeiten effizient und kostengünstig auf diese Vermögenswerte zugreifen können“, fügte BlackRock hinzu.

Mit diesem Investmentprodukt, das anfänglich nur Bitcoin enthalten wird und keinerlei andere digitale Währungen, tritt das Unternehmen in Konkurrenz zum Grayscale Bitcoin Trust. Nach Angaben von Barron’s umfasst der Grayscale Bitcoin Trust mittlerweile ein Vermögen von 15 Milliarden US-Dollar. In beiden Fällen handelt es sich um Anlageformen, die es professionellen Anlegern ermöglicht, ohne den Umweg über eine Krypto-Börse in die älteste digitale Währung zu investieren. Nach Einschätzung der Nachrichten-Website ist es außerdem möglich, für die Zukunft Anlagemöglichkeiten in andere Kryptowährungen in das Angebot von BlackRock aufzunehmen.

Coinbase wird von Analysten gelobt

Der Start eines Bitcoin-Trusts ist für BlackRock lediglich ein weiterer Schritt in einer langen Entwicklung. So hat sich das Verhältnis des Vermögensverwalters zur Kryptowährung Nummer eins von “Skepsis über Akzeptanz bis hin zu Investitionen” gewandelt. Von der früheren Kritik, dass Bitcoin nur ein Mittel zur Geldwäsche ist, wie sie BlackRock-Chef Larry Fink 2017 äußerte, scheint nicht mehr viel übrig zu sein.

Derweil begrüßen Krypto-Anhänger den jüngsten Vorstoß von BlackRock. „Die Einführung des Bitcoin-Fonds von BlackRock zeigt, wie sehr Krypto als Anlageklasse gereift ist“, so Sui Chung, CEO des Krypto-Index-Anbieters CF Benchmarks. „Die Bitcoin-Gemeinschaft spricht seit Jahren davon, dass “Institutionen kommen”. Es sieht so aus, als würden sie endlich an die Tür klopfen“, kommentierte Frank Downing, Analyst bei Ark Investment Management. In der Tat könnte das Engagement von BlackRock möglicherweise die Bemühungen anderer Finanzdienstleister verstärken, den Bitcoin ebenfalls in ihr Angebot aufzunehmen.

Darüber hinaus kann dadurch das Vertrauen in Kryptowährungen nach den jüngsten Kursrückschlägen Schritt für Schritt wieder aufgebaut werden. Dennoch rechnen die von “Barron’s” zitierten Experten damit, dass viele institutionelle Anleger noch eine Weile brauchen werden, bis sie den Schritt wagen werden. Wenn dieser Zeitpunkt jedoch gekommen ist, wird er die Kryptopreise sicherlich wieder festigen. Das zeigen auch die Kursbewegungen von Bitcoin: Nachdem BlackRock seine Kooperation mit Coinbase ebenso wie den Bitcoin Private Trust vorgestellt hat, nahm die größte Cyberwährung wieder Kurs auf die 25. 000 US-Dollar Grenze. Allerdings waren die Gewinne zunächst nur von kurzer Dauer. Man wird wohl abwarten müssen, ob und wie die neuen Angebote von den BlackRock-Kunden genutzt werden.

Quelle: www.finanzen.net

Kommentare

Aktuelles