zum Inhalt

Skandal auf Sylt: Über 10 % haben eine ähnliche Situation erlebt.

Öffentliche Räume mit rassistischen Untertönen: Ein Video aus einer Sylter Bar hat für Empörung gesorgt, ist aber kein Einzelfall, wie eine Umfrage ergab.

Ein Teilnehmer trägt bei einer Kundgebung ein Pappschild mit einem Regenschirm.
Ein Teilnehmer trägt bei einer Kundgebung ein Pappschild mit einem Regenschirm.

Diskriminierung aufgrund von Rasse oder ethnischer Herkunft - Skandal auf Sylt: Über 10 % haben eine ähnliche Situation erlebt.

Über zehn Prozent der Deutschen haben an ähnlichen Vorfällen wie dem rassistischen Ausbruch in einem Bar auf Sylt im Mai teilgenommen oder Zeuge davon gewesen. Daten einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Deutsche Presse-Agentur zeigen dies.

In einem aufgezeichneten Video sind junge Menschen auf Sylt zu sehen und zu hören, wie sie rassistische Phrasen synchron zu dem alten Party-Hit "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino singen. Selbstbewusst und unbeeindruckt sangen sie, "Deutschland für die Deutschen - Ausländer raus!" Ein Mann zeigte eine Gestalt, die an den Hitlergruß erinnerte. Es scheint, als ob niemand um sie herum von diesem Vorfall gestört war. Der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich nachdem das Video im Internet viral ging, indem er sagte: "Solche Phrasen sind unerträglich, sie sind nicht akzeptabel."

Zwölf Prozent der Befragten gaben an, schon ähnliche Ereignisse erlebt zu haben. Siebenundachtzig Prozent der deutschen Bevölkerung behaupteten, nie persönlich an solchen Ereignissen beteiligt gewesen zu sein. Vier Prozent waren unsicher, sechs Prozent hatten nichts von dem Sylt-Vorfall gehört. Männer, Frauen und Ostdeutsche berichteten leicht höhere Chancen, solche Ereignisse zu erleben, während nur Wähler für Bundestagswahlen an der Umfrage teilnahmen.

Die Polizei untersucht derzeit nicht nur den Vorfall auf Sylt, sondern auch mögliche Fälle von rassistischen Slogans, die zum gleichen Rhythmus zu dem Lied "L'amour toujours" auf der Ostseeinsel Fehmarn gesungen wurden. Berichtet wird, dass etwa fünfzehn Personen an der Nacht des 5. Mai an "ausländerfeindlichen Slogans" beteiligt waren.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles