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Siem über Golfsport: «Wissen nicht, wo Reise hingeht»

Marcel Siem
Blickt in eine ungewisse Zukunft: Golfer Marcel Siem.

Deutsche Golf-Profis blicken nach dem völlig unerwarteten Schulterschluss der PGA Tour und der DP World Tour mit der bislang verfeindeten und aus Saudi-Arabien finanzierten LIV Tour gespannt auf die weitere Entwicklung in ihrem Business.

«Wir wissen alle nicht, wo die Reise hingeht», sagte Marcel Siem vor dem Start der BMW Open in Eichenried bei München. Es sei gefährlich, etwas dazu zu sagen, weil man auch nicht viele Informationen bekomme. «Wir können alle nur hoffen, dass es in die richtige Richtung geht», sagte der 42-jährige Ratinger, der bei dem am Donnerstag beginnenden Turnier in München abschlägt.   

Man sollte «das Positive» sehen, dass mehr Budget vorhanden sei und man für mehr Preisgeld spiele, sagte Siem. Dem pflichtete Routinier Alexander Cejka bei. «Wir sind alle froh, dass wir einen Job haben. Das hätte auch anders ausgehen können», sagte der 52-Jährige, der hauptsächlich bei der US-Senior-Tour spielt. Keiner wisse, in welche Richtung es gehe. Die Entscheidung sei über Nacht gekommen, keiner habe Bescheid bewusst. «Wir müssen abwarten, was kommt», sagte er. Über weiteres könne man nur spekulieren.

Zusammenschluss erschütterte Golfwelt

Der überraschende Schulterschluss hatte zuvor auch Entsetzen und Unverständnis bei vielen Golf-Profis zur Folge gehabt. Laut Mitteilung ist nun auch ein saudi-arabischer Staatsfonds (PIF), der bisher an der LIV Tour beteiligt war, Teilhaber einer neuen gemeinsamen Organisation. Mit der Einigung, in Zukunft zusammenzuarbeiten, erfolgte gleichzeitig die einvernehmliche Beendigung aller anhängigen Rechtsstreitigkeiten zwischen den beteiligten Parteien. Zudem sollen für nach der Saison 2023 Möglichkeiten geschaffen werden, dass die Spieler von der LIV Tour wieder zur PGA Tour oder zur DP World Tour zurückkehren können.

Die LIV-Turniere standen seit ihrem Debüt im Juni 2022 wegen des Millionen-Investments aus Saudi-Arabien in der Kritik. Hintergrund ist, dass das wegen Menschenrechtsverletzungen kritisierte Land mit lukrativen Sportveranstaltungen versucht, sein Image aufzubessern. Zahlreiche Top-Golfer folgten dem Ruf des Geldes und wechselten zur Konkurrenzserie – unter anderem der Deutsche Martin Kaymer.

Nun ist der saudische Staatsfonds PIF (Public Investment Fund) Teil eines neuen Unternehmens, das die Geschäfte der Touren bündeln soll. 

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