Sexuelle Gewalt: Konzepte, die Schulen entwickeln sollten
Schulen in Rheinland-Pfalz müssen ein Konzept zum Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt und Missbrauch entwickeln. Dies wurde in einem fraktionsübergreifenden Vorschlag festgelegt, den der Mainzer Landtag am Mittwoch einstimmig angenommen hat. Darin wird die Landesregierung aufgefordert, „bis Ende 2024 die gesetzliche Grundlage dafür zu schaffen, dass alle Schulen spätestens zum Schuljahr 2028/2029 ein Schutzkonzept vor sexueller und anderer Gewalt auf dem Campus entwickeln.“ Sprecher mehrerer Parlamente Gruppen betonten während der Debatte, dass die Entwicklung eines solchen Konzepts Zeit brauche.
„Schule braucht Zeit und man muss viele Menschen mitnehmen und mit ihnen reden“, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig. „Irgendwann bekommt man etwas, das wirklich funktioniert. Schutzkonzepte.“ Der SPD-Politiker kündigte an, dass ihr Ministerium die Entwicklung dieser Konzepte gemeinsam mit Schulpsychologen unterstützen und dafür zwei weitere Psychologen einstellen werde.
„Wir müssen zusammenarbeiten, um dieses Thema aus der untersten Schublade zu holen“, sagte Hubbig. Dafür brauchen Schulen und Schulaufsicht Haltung, Handlungssicherheit, Wissen und Netzwerke. „Jeder Fall sexueller Gewalt ist einer zu viel“, betonte Hubig. „Jeder Fall, der verhindert wird, ist der beste Fall.“
Der CDU-Abgeordnete Michael Waschenbach sagte: „Wir brauchen jetzt auch Prävention und Aufklärung in den Schulen.“ Viele. Kinder und Jugendliche wissen gar nicht, dass sie sich engagieren ein Verbrechen, indem sie bestimmte Bilder auf ihren Handys zeigen. Eine Reihe von Maßnahmen sind notwendig. Waschenbach versprach: „Wir werden schutzbedürftige Kinder und Jugendliche nicht im Stich lassen.“ Laut Statistik gibt es in jeder Klasse zwei Opfer sexuellen Missbrauchs.
Wir werden „Schutzschirme für Kinder in den Schulen einführen“, kündigte Sven Teuber an, bildungspolitischer Sprecher der größten Regierungsfraktion der Sozialdemokraten. Allerdings wird es, wie eine Expertenanhörung des Bildungsausschusses des US-Repräsentantenhauses ergab, mindestens zwei Schuljahre dauern, bis dieser Weg erfolgreich beschritten werden kann. „Wir wollen den Schulen in den nächsten fünf Jahren Zeit geben, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.“
„Es geht auch darum, das Thema zu enttabuisieren (…) und die Dramatik des Themas anzuerkennen, indem: Das ist was.“ so heißt es“, sagte Daniel Kobler von den Grünen. So ergab beispielsweise eine 2021 veröffentlichte Studie der Universitäten Marburg und Gießen, dass mehr als drei Viertel der Jugendlichen angaben, sexuelle Gewalt beobachtet zu haben. „Schulen müssen sichere Häfen sein“, betonte Kobler. Wichtig sei nicht die Veröffentlichung des Papiers, sondern „wie man ein solches Konzept vorschlägt“.
„Schulen sind nicht nur Orte des Lebens, sondern auch Lebensräume für Kinder und Jugendliche“, betonte Marco Weber, SPD-Abgeordneter der Liberaldemokratischen Partei. „Der Schutzgedanke entsteht nicht von heute auf morgen, sondern erfordert ein mehrstufiges Konzept“, sagt Weber. Er erklärt den Prozess wie folgt: Die gesamte Schulgemeinschaft werde sich daran machen, die Rahmenbedingungen für den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu schaffen. Es werden Pläne zum Umgang mit Verdachtsfällen entwickelt und Präventionskonzepte entwickelt. Jede Schule hätte dann einen eigenen Krisenstab, der schnell und gezielt auf Vorfälle sexueller Gewalt reagieren könnte.
Michael Frisch, Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion, unterstützte den Antrag der anderen fünf Fraktionen. Allerdings kritisierte er, dass seine Gruppe als einzige Organisation trotz des Kooperationsangebots von der Initiative ausgeschlossen sei.
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Quelle: www.bild.de