Senioren tauschen Autos gegen Busse und Bahnen
Weg vom Auto und stattdessen Bus und Bahn: Stadtverbände halten es für sinnvoll, Senioren, die ihren Führerschein freiwillig abgeben, kostenlose Deutschland-Fahrkarten anzubieten. Allerdings weigerte sich Geschäftsführer Gerd Landsberg, ab einem bestimmten Alter eine grundsätzliche Überprüfung der Fahrtauglichkeit durchzuführen, wie er der Zeitung der Funke Mediengruppe (Samstag) sagte. Der ADAC teilt grundsätzlich diese Auffassung.
„Es wäre ein kluger Schachzug, wenn Kommunen Senioren bei der Vorlage ihres Führerscheins die Möglichkeit bieten würden, den öffentlichen Nahverkehr kostenlos zu nutzen“, sagte Landsberg. „Deutsche Gratistickets für einen bestimmten Zeitraum könnten den Menschen mehr Komfort bieten.“ Autofahren, insbesondere für Senioren.“ Landsberg wies darauf hin, dass ausreichende öffentliche Verkehrsmittel eine Voraussetzung seien.
Mit schwerem Gepäck auf den Bus warten
Dies ist insbesondere in ländlichen Gebieten ein Problem. In vielen Dörfern verkehren Linienbusse nur wenige Male am Tag. Und dann mit schweren Einkaufstüten am Bahnhof warten? Für viele Senioren ist dies möglicherweise keine Option.
Landsbergs Aussage erfolgt vor dem Hintergrund einer anhaltenden Debatte über die Pläne der Europäischen Kommission. Der Entwurf einer neuen europäischen Verkehrsrichtlinie sieht vor, dass Fahrer ab 70 Jahren ihren Führerschein alle fünf Jahre erneuern müssen. Überprüfen Sie außerdem Ihren Gesundheitszustand durch eine obligatorische körperliche Untersuchung oder Selbstbeurteilung. Nach dem Plan der Europäischen Kommission sollen die EU-Mitgliedstaaten selbst entscheiden können, welche der beiden Varianten für sie gilt.
Ein Sprecher des Autoclubs ADAC sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur: „Das Angebot kostenloser Deutschland-Tickets für Senioren, die freiwillig auf ihren Führerschein verzichten, kann ihnen diese Entscheidung erleichtern und zum Erhalt ihrer Mobilität beitragen.“ Allerdings: „Es ist wichtig.“ dass diese Entscheidung freiwillig getroffen wurde.“
Der Sprecher fügte hinzu, dass Senioren sich darüber im Klaren sein sollten, dass das Angebot möglicherweise zeitlich begrenzt sei.
Wird das 49-Euro-Ticket dauerhaft reserviert?
Ob das 49-Euro-Ticket dauerhaft verfügbar sein wird, ist jedenfalls unklar. Das Bundesverfassungsgericht hatte vor einer Woche als Reaktion auf eine Liga-Klage entschieden, dass 60 Milliarden Euro an Krediten zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie nicht in den Klima- und Transformationsfonds fließen dürfen. Es ist unklar, wie die Bundesregierung kritische Projekte finanzieren wird. Hierzu zählen auch deutsche Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr.
Diskussionen darüber, ob Autofahrer ab einem bestimmten Alter ihren Führerschein abgeben oder einen Test absolvieren sollten, um festzustellen, ob sie noch fahren können, sind nicht neu. „Wir glauben, dass eine pauschale Prüfung der altersspezifischen Fahrfähigkeit wirkungslos ist“, sagte Landsberg. „Geistige und körperliche Fähigkeiten beim Autofahren lassen sich nicht allein an Altersgrenzen knüpfen.“ Auch Verkehrsminister Volker Weising (FDP) hat sich immer wieder gegen strengere Regelungen für ältere Verkehrsteilnehmer ausgesprochen.
Über das Ausmaß der Gefährdung älterer Menschen im Straßenverkehr gibt es unterschiedliche Ansichten: Nach Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrates beträgt der Anteil der über 65-Jährigen derzeit etwa 22 % der Gesamtbevölkerung. Doch nur etwa 14,5 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden fallen in diese Altersgruppe.
Quelle: www.dpa.com