In den Bayerischen Gärten wurden in letzter Zeit weniger Vögel gesichtet als in den Vorjahren. Das zeigt die Zwischenbilanz der „Winter-Vogel-Moment“-Praxis des Landesvogel- und Naturschutzbundes (LBV) und des Deutschen Naturschutzbundes (Nabu), wie der LBV am Montag in Mittelfranken Hilpoltstein mitteilte.
Die Öffentlichkeit ist aufgerufen, am vergangenen Wochenende eine Stunde lang die Anzahl der Vögel im Garten, Balkon, Fenster oder Park zu zählen und online oder schriftlich zu melden. Im Durchschnitt wurden etwa 31 Wintervögel gesichtet. Der Wert liegt einen Balken unter dem bisherigen Tief aus dem Jahr 2021.
Spatzen werden am häufigsten beobachtet, gefolgt von Kohlmeisen und Feldsperlingen. Blaumeisen wurden Vierter und Amseln Fünfter.
Es gibt viele Gründe für den Rückgang. Einerseits „beeinträchtigen wärmere Temperaturen die natürliche Nahrungsversorgung der Vögel“, sagt LBV-Biologin Angelika Nelson. Da Samen und Früchte nicht von Schnee und Eis bedeckt sind, finden Tiere derzeit genug Nahrung in der Natur. Darüber hinaus haben einige Vögel ein frühlingshaftes Revierverhalten begonnen und vertreiben Rivalen aus dem Garten.
Andererseits hat das vergangene Jahr einen Überschuss an Nahrungseichen, Buchen und Fichten im natürlichen Lebensraum der Vögel hervorgebracht.
Die durchschnittliche Zahl der in Bayern beobachteten Vögel nimmt seit Jahren stetig ab. Auch der langfristige Trend des großflächigen Vogelsterbens in Siedlungen wird als zusammenhängend verstanden.