Ein Wissenschaftler in Oberbayern machte eine unerwartete Entdeckung: In einem Schilfsumpf nahe dem Wörthersee (Kreis Starnberg) entdeckte der Biologe Jörg Müller der Heinz-Silmann-Stiftung Exemplare von drei seltenen Spinnenarten. Der Schilf-Sprungwurm (Mendoza canestrinii) sei tatsächlich im Mittelmeerraum weit verbreitet, heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Diese Spinne lebt nur in feuchten Gebieten.
Die Entdeckung der Spinne in Bayern sei „ein klares Symptom des Klimawandels“, sagte Müller. Während wärmeliebende Pflanzen- und Tierarten davon profitieren und neue Lebensräume erschließen können, sind viele einheimische Arten Verlierer des Klimawandels und vom Aussterben bedroht.
Die Rohrspringspinne ist im Vergleich zu europäischen Arten eine relativ große Springspinne. Berichten zufolge sind Weibchen bis zu 12 mm lang und damit deutlich länger als die Männchen mit 8 mm. Die Spinne hat auf jeder Seite ihres Vorderauges zwei haarartige Borsten, die wie lange schwarze Wimpern aussehen. Mit nach vorne und hinten gespreizten Beinen wirkt der Körperbau sehr gestreckt.
Wie alle Springspinnen baut sie kein Netz, sondern überwältigt ihre Beute mit Sprüngen im Hinterhaltstil und heftigen Angriffen. Tödlicher Biss. Diese Spinne ist für den Menschen harmlos.