Kurz nach seiner Reise in das ostukrainische Donezker Gebiet hat Präsident Wolodymyr Selenskyj auch frontnahe Positionen im südostukrainischen Gebiet Saporischschja besucht. «Ich danke Ihnen für den Dienst, danke dafür, dass Sie die Ukraine an diesem wichtigen südlichen Abschnitt verteidigen», sagte der Staatschef in einem Feldlazarett gemäß einer Mitteilung.
In dem Lazarett erhalten den Angaben zufolge täglich bis zu 200 Verwundete ihre Erstversorgung. Der Präsident habe Stäbe von acht verschiedenen Brigaden aufgesucht, hieß es. Begleitet wurde er wie schon am Vortag in Donezk auch dieses Mal vom Chef seines Büros, Andrij Jermak, und dessen Stellvertreter Roman Maschowez. Der für den gesamten Frontabschnitt zuständige Brigadegeneral Olexander Tarnawskyj schrieb dazu bei Telegram: «Gemeinsam mit dem Präsidenten und den Kämpfern sprachen wir über unsere Offensive».
In seiner abendlichen Videoansprache erzählte Selenskyj, er habe sich von den Kommandeuren unter anderem über den Einsatz von Waffen und Ausrüstung in Kenntnis setzen lassen, die internationale Partner der Ukraine geliefert haben.
Die Ukraine wehrt seit über 17 Monaten mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Vor rund zehn Wochen hat die ukrainische Armee mit einer Gegenoffensive mit Schwerpunkt im Gebiet Saporischschja begonnen. Diese ist bisher jedoch hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben. Russland hält einschließlich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim weiter mehr als 100.000 Quadratkilometer des ukrainischen Staatsgebiets besetzt.