Gasmarkt entspannt sich weiter: Die europäischen Gaspreise setzen den Abwärtstrend früherer Sitzungen fort.
Heute fiel der TTF-Futures-Kontrakt für niederländisches Erdgas auf bis zu 76,18 Euro pro Megawattstunde. So günstig waren die europäischen Gaspreise zuletzt im Februar, bevor der Krieg in der Ukraine ausbrach. Die Erdgaspreise sind seit acht aufeinander folgenden Sitzungen gefallen.
Seit Mitte Dezember ist der Terminkontrakt TTF um rund 60 €/MWh gefallen. Der Notierungspreis erreichte im Sommer ein Allzeithoch von 345 €/MWh. Damals wurde Russlands Erdgasversorgung unterbrochen, was einen rapiden Anstieg der Erdgaspreise auslöste.
Der Hauptgrund für den Rückgang der Erdgaspreise sind die milden Temperaturen, die den Erdgasverbrauch relativ niedrig gehalten haben. In letzter Zeit waren die Temperaturen deutlich wärmer als zur Monatsmitte, als weite Teile Deutschlands mit Permafrost bedeckt waren. Darüber hinaus bremst die zuletzt deutliche Zunahme der Energieerzeugung aus Windkraft den Verbrauch von Erdgas zur Stromerzeugung.
Aufgrund des derzeit relativ günstigen Wetters stockt Deutschland Erdgas auf. Nach neuesten Daten des europäischen Speicherverbands GIE lag die Füllquote aller Speicher in Deutschland am Montag bei 88,62 %, ein Plus von 0,41 Prozentpunkten gegenüber dem Vortag und der sechste Anstieg in Folge.
Trotz der jüngsten Lockerung bleiben die europäischen Gaspreise auf einem erhöhten Niveau. Im Jahr 2020 bleibt der TTF-Futures-Kontrakt unter der 20-Euro-Marke.