Seehundretter wie Eilt Arnold werden in der Hauptsaison fast täglich zu Tierfunden an den Stränden der ostfriesischen Inseln und der niedersächsischen Küste gerufen. Der Wangerooger Eilt Arnold (50) ist seit rund fünf Jahren einer von fast 120 ehrenamtlichen Helfern der Seehundstation in Norddeich. Wird ein Seehund am Strand von Wangerooge gesichtet, fahren Arnold oder einer seiner drei Insel-Kollegen mit einem Quad zur Fundstelle.
«Die Seehunde suchen an den Stränden ihre Ruhe, und dann kommen die Menschen und stören sie.» Oft bilde sich eine Traube um das Tier. «Jeder will es anfassen und streicheln.» Davor warnt Arnold eindringlich: «Seehunde sind Raubtiere, auch wenn sie so niedlich aussehen.» Insgesamt wurden in dieser Saison in Norddeich etwa 100 von ihrer Mutter verlassene Heuler aufgezogen.
Inzwischen seien an den Stränden nur noch ausgewachsene Seehunde zu finden. Die Zeit für Jungtiere sei vorbei. Ist ein auf Wangerooge aufgefundenes Tier gesund, wird es von Arnold oder seinen Kollegen mit dem Quad an einen von Touristen weniger frequentierten Strand gebracht. «Das bedeutet aber Stress für das Tier», betont Arnold. Ist es verletzt, kommt es zur Seenotrettungsstation in Norddeich.
Arnold ist gebürtiger Wangerooger, er betreibt auf der Insel eine Pension. «Ich habe hier alles, was ich brauche», sagt er. Wenn der ausgebildete Jäger zu einem Seehund gerufen wird, lässt er «alles stehen und liegen» und fährt los.