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Sechsfache Mutter erstochen: Lebenslange Haft gegen Ehemann

Gerichtsbank
Ein Schild mit der Aufschrift "Angeklagter" wird auf die Gerichtsbank gestellt.

Rund eineinhalb Jahre nach dem tödlichen Messerangriff auf eine sechsfache Mutter ist der Ehemann zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Berliner Landgericht sprach den 43-Jährigen am Montag des Mordes schuldig. Der Mann hatte die 31 Jahre alte Frau, die sich Wochen zuvor von ihm getrennt hatte, aus Rache auf offener Straße in Berlin-Pankow mit 13 Messerstichen attackiert.

Es habe sich um einen «klassischen Femizid» gehandelt, sagte der Vorsitzende Richter. Der Angeklagte habe Rache nehmen wollen, weil sich die aus Afghanistan stammende Frau nach ihrer Ankunft in Deutschland mehr und mehr seinen Ansprüchen widersetzt habe. Er habe nicht akzeptieren wollen, dass sie ein eigenständiges Leben führen wollte, so der Richter. Mit dem Urteil folgte das Gericht dem Antrag des Staatsanwalts. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden – also weil sie Frauen sind.

Der 43-Jährige – ebenfalls aus Afghanistan stammend – hatte die Tat im April 2022 als «Unfall» bezeichnet. Es habe Streit um die Kinder gegeben, er habe die Kontrolle über sich verloren. Der Mann soll seine Frau im Jahr 2008 in seiner Heimat nach islamischem Recht geheiratet haben. Die Familie kam nach jahrelanger Flucht Anfang 2020 nach Deutschland. In Berlin habe die Frau zweimal Anzeige gegen den Mann erstattet, weil er sie geschlagen habe. Die Verteidiger hatten auf einen Schuldspruch wegen Totschlags plädiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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