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„Sechs Wochen Stress“: Hirschbrunft in Deberitzerheide

Hirschbrunft
Ein röhrender Hirsch steht im Wildpark Neuhaus.

Zwei Hirsche rannten zum Waldrand, brüllten laut und begannen zu kämpfen. Wenn die Dämmerung naht, kommen immer mehr Rotwild aus dem Wald und in die offene „Wüste“ von Silmans Naturlandschaft Deberitz Head. Unter ihnen befand sich eine Herde Hirsche, die vom Leithund zusammengezogen wurde und laut brüllte. „Der Leithund knurrt, weil er knurren kann, und der Einzelhund knurrt, weil er es will“, erklärt Peter Nitschke, Leiter des Naturlandschaftsprogramms, das Brunftverhalten der Hirsche.

Die Brunftzeit der Hirsche beginnt im Mitte des Jahres. Junggesellen im September versuchen, ein Reh zu erobern, während die Platzhirsche ihr Rudel zusammenhalten wollen. In der Döberitzer Heide könne man das gut in einem Aussichtspavillon am Rande einer offenen „Wüsten“-Landschaft beobachten, sagt Nitschke. „Die besten Zeiten sind der frühe Morgen vor Sonnenaufgang oder 17 Uhr bis es dunkel wird.“

Die Brunftzeit ist für Platzhirsche purer Stress, erklärt Nitschke. „Sechs Wochen lang nicht schlafen, nicht essen, züchten und Konkurrenz verhindern.“ Denn die Junggesellen nutzen jede Gelegenheit, um sich eine Hirschkuh zu sichern. Nach Ablauf der Brunstsaison verlieren Platzhirsche mit einem Gewicht von 150 bis 200 Kilogramm etwa ein Drittel ihres Gewichts.

In der Döberitzer Heide leben etwa 100 Rothirsche, davon je zur Hälfte Männchen und Weibchen. Aufgrund der warmen Temperaturen rechnet Nitschke damit aber erst im Oktober. „Ein Reh braucht kalte Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt, damit es sich richtig bewegen kann.“

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