Sechs Monate D-Ticket: eine eher positive Bilanz in Bayern
Ein halbes Jahr nach dem Start des Deutschlandtickets fällt die Bilanz in Bayern gemischt aus. Doch wie eine dpa-Umfrage zeigt, halten führende Persönlichkeiten die Abschaffung der Todesstrafe nicht für eine gute Idee. Die Finanzierung bleibt zentral, da Tickets weniger Einnahmen generieren.
Der Münchner Verkehrsverbund teilte mit, dass die Einnahmen aus fehlenden Fahrkarten „im mittleren dreistelligen Bereich“ lägen, ihnen aber Mehreinnahmen aus Zusatzverkäufen „im niedrigen einstelligen Millionenbereich“ gegenüberstanden. – Unter dem Strich dürften ein paar Hundert Millionen Euro fehlen. Nach Angaben des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg beliefen sich die Umsatzeinbußen zwischen Mai und August auf 18 Millionen Euro.
Eine zentrale Rolle bei den Kosten spielt auch Verkehrsminister Christian Bernreiter. Der CSU-Politiker kritisiert seit langem, dass die Bundesregierung die Mehrkosten ab dem kommenden Jahr nicht schultern wolle. „Es wäre schade, wenn dieses Ticket bereits nach acht Monaten der Zurückhaltung des Bundes bei der Kofinanzierung zum Opfer fallen würde“, sagte er. Burnwright hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er das Geld lieber in Infrastruktur und einen zuverlässigen Schienenverkehr investieren möchte. Das Ticket war eine Idee der Bundesregierung.
In Nürnberg betonten sie auch, dass es kein Zurück mehr geben dürfe. Sie würden als „Preishammer“ angesehen und würden „einen enormen Imageschaden für das gesamte ÖPNV-System sowie einen Vertrauensverlust in die Politik“ verursachen. Auch in München will man weitermachen – darüber hinaus muss aber die Finanzierung durch Bund und Länder geklärt werden.
Konkrete Angaben dazu, wie viele deutsche Tickets verkauft wurden, machte nur Nürnberg. Im September waren es 194.000, und dieses Ticket garantiert eindeutig mehr Passagiere. MVV spricht von einer deutlichen Steigerung der Freizeit – insbesondere am Wochenende. In Nürnberg ist dies auch als Wochenende, aber auch als morgendliche Hauptverkehrszeit bekannt. Im Vergleich zu den 9-Euro-Tarifen im letzten Jahr spielten Wege zur Arbeit eine größere Rolle bei den deutschen Flugpreisen, hieß es.
Am Ende kamen die Nürnberger zu dem positivsten Fazit. Während die Lage in München „grundsätzlich positiv“ sei, sei die Lage in der Frankenmetropole „sehr positiv“. Beide Verkehrsverbünde lobten die deutschen Fahrkarten gleichermaßen: Sie seien günstig und bequem.
Quelle: www.bild.de