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Schwesig: Fachkräftesicherung ist gemeinsame Aufgabe

Manuela Schwesig
Manuela Schwesig, die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.

Der Kampf gegen den spürbaren Mangel an Fachkräften in Mecklenburg-Vorpommern erfordert nach den Worten von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gemeinsame Anstrengungen von Politik und Wirtschaft. «Fachkräfte auszubilden, zu gewinnen und zu halten ist die größte wirtschaftspolitische Aufgabe der nächsten Jahre», sagte die SPD-Politikerin einer Mitteilung zufolge am Samstag bei einem Treffen mit Unternehmern im Rahmen der Hanse Sail in Rostock.

«Schaffen wir den richtigen Rahmen, haben wir gute Chancen, Fachkräfte zu gewinnen», verwies die Regierungschefin auf die Verantwortung des Staates. Die Landesregierung entwickele zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit, der Wirtschaft und den Gewerkschaften eine Fachkräftestrategie. Mit der beitragsfreien Kita habe das Land bereits eine wichtige Voraussetzung für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf geschaffen. Der Breitbandausbau komme voran und schaffe die Voraussetzung, dass Menschen gut von zu Hause aus arbeiten können.

Schwesig forderte die Arbeitgeber auf, ihren Beschäftigten mit flexiblen Arbeitszeiten und guten -bedingungen entgegenzukommen. «Am wichtigsten aber sind gute Löhne.» Sie verteidigte das von der rot-roten Landesregierung vorgelegte Tariftreue- und Vergabegesetz, nach dem Aufträge von Land und Kommunen künftig nur noch an Firmen gehen, die ihre Beschäftigen nach Tarif oder tarifähnlich vergüten.

Damit will die Regierung Impulse für ein insgesamt höheres Lohnniveau geben. In kaum einem anderen Bundesland ist die Tarifbindung so gering wie Mecklenburg-Vorpommern. Das gilt neben dem Mangel an Großindustrie als ein wesentlicher Grund dafür, dass das durchschnittliche Einkommen im Nordosten bundesweit am geringsten ist.

Die Arbeitgeber lehnen das sogenannte Tariftreue-Gesetz als staatlichen Eingriff in die Tarifautonomie von Unternehmen und Beschäftigten ab und verweisen darauf, dass die Landesregierung in landeseigenen Unternehmungen mitunter selbst nicht die eigenen Maßgaben erfülle. Zudem beklagt die Wirtschaft ein Übermaß an Bürokratie und oft zu lange Genehmigungsverfahren. Exemplarisch dafür stehe der Ausbau der Windkraft-Nutzung, wie am Freitag auf der Branchenkonferenz Rostock Wind erneut betont wurde.

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