Bach kann auch vertanzt werden – den Beweis dafür hat am Freitagabend das Ballett des Mecklenburgischen Staatstheaters erbracht. Das Ensemble startete mit der Produktion «Bach past – present – future» in die neue Spielzeit, bei der Musik von Johann Sebastian Bach die tänzerische Darbietung begleitete. Das Premierenpublikum im Großen Haus zeigte sich begeistert und dankte den zwölf Tänzerinnen und Tänzern mit langanhaltendem Applaus.
Werke des Barockmusikers inspirieren zwar immer wieder zeitgenössische Komponisten und selbst Rockmusiker, werden für Ballett-Aufführungen aber eher selten genutzt. Mit einer Choreografie nach Bachs «Chaconne» in einer Bearbeitung für Orchester eröffnete die Kompanie den Abend. Fortgesetzt wurde die musikalische Zeitreise dann mit Interpretationen, die das Werk des Musikers in die Gegenwart und Zukunft überführen sollten. So hatte der luxemburgische Pianist und DJ Francesco Tristano für den «Zukunfts»-Teil der Produktion Werke von Bach eingespielt und ein eigenes Stück komponiert.
Die Choreografien hatten Xenia Wiest, die das Ballett seit zwei Jahren leitet und mit ihren Inszenierungen dem Ensemble zu nationaler Aufmerksamkeit verhalf, und Ballettmeister Jonathan dos Santos erarbeitet. Beide wurden nach der Vorstellung ebenfalls mit großem Applaus gefeiert. In dieser Saison bringt das Schweriner Ballett unter anderem noch die Produktion «Through my Eyes» zur Musik von Johannes Brahms und einen Strawinsky-Abend mit den Balletten «Petruschka» und «Der Feuervogel» auf die Bühne.