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Schweigen, Feuerwerk und Münzen: Fans protestieren gegen den DFB

Fußballvereine der DFL haben den Weg für eine strategische Partnerschaft frei gemacht. Viele Fans wollen das nicht akzeptieren. Das Spiel zwischen Paderborn und Mönchengladbach wurde unterbrochen.

Rostocker Fans protestieren mit Transparenten und Feuerwerk gegen DFL und Investoren.aussiedlerbote.de
Rostocker Fans protestieren mit Transparenten und Feuerwerk gegen DFL und Investoren.aussiedlerbote.de

Wegen Investoren-Entscheidung - Schweigen, Feuerwerk und Münzen: Fans protestieren gegen den DFB

Paderborns Raketen, Mönchengladbachs Falschmünzen, Schalkes Banner: Am Freitagabend wurden erstmals Fanproteste gegen die Deutsche Fußball Liga angekündigt. Beim Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach beendeten die Fans nach zwölf Minuten ihr demonstratives Schweigen, riefen „Scheiße DFL“ und warfen Falschgeld auf das Spielfeld. Das Spiel wurde einige Minuten lang unterbrochen, um Münzen vom Rasen zu entfernen.

Auch Fans beider Mannschaften äußerten Unzufriedenheit mit dem Zweitligaspiel Paderborns gegen Hansa Rostock. Ab der 13. Minute zündeten die Rostocker Fans ein Feuerwerk – und das Spiel wurde zweimal unterbrochen. Beim Spiel der Schalker gegen die SpVgg Greuther Fürth beteiligten sich auch Auswärtsfans am Boykott und zeigten Plakate mit der Aufschrift „Nein zu DFL-Investoren!“

Protest gegen „Ausverkauf des deutschen Fußballs“

Viele Fans wollen mit einem Boykott an diesem Wochenende ihren Unmut über die Entscheidung der DFL zum Ausdruck bringen. „Wir sind nicht bereit, tatenlos zuzusehen, wie der deutsche Fußball ausverkauft wird. Um deutlich zu machen, dass der vielgepriesene 12. Mann des Landes nicht bereit ist, als Verhandlungsmasse bei einem Deal mit der DFL eingesetzt zu werden.“ „Wir werden fragwürdigen Investoren eine Zwölf Schweigeminute gönnen“, sagte er in einer am Freitag von mehreren Fangruppen veröffentlichten Stellungnahme zur deutschen Fanszene.

Auf ihrer Gesellschafterversammlung am Montag erhielt die Deutsche Fußball Liga von Profivereinen die Genehmigung, konkrete Verhandlungen mit strategischen Vermarktungspartnern aufzunehmen. Finanzinvestoren sollen für ihren Anteil an den TV-Erlösen bis zu einer Milliarde Euro bezahlen. Die Vertragslaufzeit beträgt bis zu 20 Jahre.

Wenn im Stadion zwölf Minuten Stille herrscht, „werden wir das sehr schnell merken und hören“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß, der am Sonntag mit Stuttgart gegen Bayern München spielt. „Beides hat seinen Platz. Die Kunst besteht darin, beides zusammenzubringen“, sagte er am Freitag auf einer Pressekonferenz in Stuttgart. Dabei gehe es einerseits darum, den Kontakt zum internationalen Fußball nicht zu verlieren, aber auch „auf keinen Fall den Kontakt zu den Fans“ zu verlieren, für die „alles entscheidend“ sei. „Das ist ein schmaler Grat. Man muss den Sorgen der Fans sehr genau zuhören.“

Fanszenen müssen Ressourcen bündeln

„Wir respektieren die historischen Traditionen, wollen aber den deutschen Fußball weiterentwickeln“, betonte Xabi Alonso, Kollege beim Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen. „Wir haben Fans in Leverkusen, aber auch in Spanien, Argentinien und Japan. Wir müssen eine Perspektive haben, die die Tradition pflegt, aber auch eine Vision entwickelt, weil wir im Dschungel des Fußballs kämpfen, mit der La Liga, der Premier League, der Premier League.“ Gemeinsam kämpfen.“ Serie A und Serie A. „Am Sonntag trifft die Werkself auf Eintracht Frankfurt.

Fans schrieben, dass die aktive Fankultur Deutschlands ein Alleinstellungsmerkmal sei. „Aber deshalb ist unser Engagement im Produkt Bundesliga auch unsere größte Waffe! Wir haben Anteil am Wert des Profifußballs“, heißt es in der Erklärung. „Wir betrachten den Einstieg von Investoren als grundsätzlichen Angriff auf den breiten Breitenfußball in diesem Land. Funktionäre können zwar Medienrechte verkaufen, aber wir können immer noch Einfluss auf unsere eigene Beteiligung am Produkt Bundesliga nehmen.“

Fans kündigten vor Ort an: „Wir werden unsere Kräfte bündeln, um der Gier und Willkür der DFL entgegenzutreten. Der Liga-Geschäftsführer kann dieses desaströse Investitionsprojekt noch stoppen. Wir werden diesen Weg mit großer Aufmerksamkeit verfolgen!“

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Quelle: www.stern.de

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