Eine schwangere Frau ist aus einem Kreißsaal in Bremen unter Wehen ins rund eine Autostunde entfernte Vechta verlegt worden, weil in Bremen keine Betten mehr frei waren. Einen entsprechenden Bericht von Radio Bremen bestätigte der Klinikverbund Gesundheit Nord am Dienstag. Eine solche Verlegung sei die absolute Ausnahme und tue dem Klinikverbund sehr leid, teilte ein Sprecher mit. Die Entbindung und auch die Versorgung des Kindes seien jederzeit möglich gewesen – allerdings sei in keiner der vier Bremer Geburtskliniken ein Bett zur stationären Versorgung frei gewesen, und eine Verlegung nach der Geburt sollte vermieden werden, damit der erste Kontakt der Eltern mit ihrem Neugeborenen nicht gestört werde.
Dem Bericht zufolge brachte die werdende Mutter in Vechta eine Tochter zur Welt. Laut Klinikverbund fand die Verlegung Anfang August statt. Die Entscheidung sei vorher medizinisch geprüft worden. Zwischen den Krankenhäusern liegen mehr als 50 Kilometer Luftlinie.
Im Klinikum Bremen-Mitte, wo die Frau zunächst im Kreißsaal war, gibt es nach Unternehmensangaben pro Woche rund 50 Entbindungen sowie bis zu 10 Verlegungen. Dabei werde berücksichtigt, dass diese Klinik als einzige in Bremen auch schon sehr kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 500 Gramm versorgen kann.