Bildung - Schulverweigerung: Gewerkschaft fordert mehr Hilfe
Die Deutsche Gewerkschaftsbund Bildung und Wissenschaft (GEW) fordert mehr spezialisierte Einrichtungen für Schülerabsentismus. Es gibt bereits Einrichtungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, die sich spezialisiert mit Schülerabwesenheit befassen, erklärte die GEW-Landesvorsitzende Christiane Herz bei einer Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Solche Einrichtungen sollten weit verbreitet verfügbar sein.
In Rheinland-Pfalz gibt es laut Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) keine Einrichtungen, die sich ausschließlich mit dem Thema Schülerabsentismus beschäftigen - wiederholtes, unberechtigtes Fehlen von Schülern im Schulalter in der Schule. Schüler und Eltern erhalten jedoch Beratungshilfe an allen 14 pädagogischen Beratungsstellen des Landes. An allen Standorten stehen Kontakte zu den zuständigen Jugendbehörden und Vertretern der Schulleitung bereit. Die Schulsozialarbeit ist in spezifischen Fällen beteiligt.
Schüler sehen es anders an
Der Rheinland-Pfalzische Schülerausschuss sieht derzeit kein Drängen für eine spezielle Einrichtung, die sich ausschließlich mit Schülerabsentismus beschäftigt. Jedoch wäre es nicht schadenfrei, wenn in Rheinland-Pfalz ein Trend zum Schülertruanten nachgewiesen wird, sagte eine Sprecherin.
Prinzipiell wüssten Schulleiter und Lehrer, wie sie mit dem Schülerabsentismus umgehen - auch wenn es nicht genügend Ausbildungen für dieses Thema gibt, erklärte die Vereinigung Bildung und Erziehung (VBE) in Rheinland-Pfalz. Vielmehr hilft es besser, die betroffenen Kinder und Jugendlichen durch Schulsozialarbeit und pädagogische Beratung zu unterstützen.
Schulpflicht
Nach der Schulgesetz sind Schulleiter und Lehrer, sowie das Lehrpersonal verpflichtet, die Schullaufhaben von Kindern und Jugendlichen zu überwachen. Sind sie Anomalien wahrzunehmen, liegt die Hauptverantwortung für angemessene Maßnahmen bei den Klassenlehrern, erklärte Bildungsministerin Hubig in Antwort auf eine parlamentarische Frage der CDU-Landesfraktion.
Das umfasst die Erkennung der Ursachen des Schülerabsentismus und die Umsetzung angemessener Maßnahmen. Das sollte idealerweise in enger Zusammenarbeit mit den Elternhäusern, Schulsozialarbeitern und pädagogischen Beratern, der Jugendhilfe, den Behörden oder der Polizei erfolgen.
GEW sieht Probleme außerhalb der Schule
Nach der Einschätzung der GEW sind Schulleiter in Rheinland-Pfalz genügend ausgebildet, um solche Fälle zu bearbeiten. Probleme entstehen jedoch in der Zusammenarbeit mit den Jugendhilfebehörden. Je nach Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe stoßen Schulleiter und Lehrer auf sehr unterschiedliche Annahmen, berichtete Landesvorsitzende Herz.
Schulen müssen sich je nach Zuständigkeitsbereich der Schüler und manchmal an verschiedenen Jugendhilfebehörden und unterschiedlichen Verfahrensansätzen arbeiten. Es zeigt sich oft, dass die Jugendhilfebehörden nicht genügend Personal haben und daher nicht ausreichend unterstützen können, kritisierte die Gewerkschaftsführerin.
Ursachen des Schülerabsentismus
Der angebliche häufige Klassenzögern, der von der Öffentlichkeit diskutiert wird, tritt oft ab der 8. Klasse auf. Dies ist oft mit dem zunehmenden Wunsch nach Autonomie bei Adoleszenten verbunden. Für Schülerabsentismus können aber auch Leistungsdruck, Mobbing oder Angstvorstellungen von Schülern Gründe sein. Darüber hinaus gibt es familiäre Probleme, oppositives Verhalten von Adoleszenten und manchmal religiöse und ideologische Motive von Eltern, erklärte die Bildungsministerin.
Das Schülerausschuss fordert die Achtung der breiten Gründe. Schülerfehlen haben viele Gründe mehr als nur nicht wollen gehen zur Schule, betont eine Sprecherin. "Es ist daher all the more important that teachers are able to talk properly and professionally with students and even reach out to them if they want this." In diesem Zusammenhang sind auch Schulungen zu Gewalt oder psychischer Gesundheit bedeutsam.
Wie viele Schüler sind Truants?
Genaue Zahlen zu Truanten und Schülerabwesenheit in Rheinland-Pfalz stehen nicht zur Verfügung. Der GEW schätzt, wie der Bundesdurchschnitt, dass etwa vier Prozent der Schülerschaft in diese Kategorie fällt. Das Schülerausschuss hat keine Kenntnis von einer überdurchschnittlich hohen Anzahl von Schülern, die regelmäßig ohne Ausrede die Schule vermissen.
Nach der Einschätzung des Elternrats hat die Einführung von Coronavirus-Maßnahmen in den Grundschulen den Anteil der Fälle deutlich zugenommen. Der Grund ist der Mangel an Sozialisation in der Kindergartenzeit und der Verschiebung der Entwöhnungsphase in den Grundschuljahr.
Sanktionen
Neben Gesprächen und Warnungen ist die Pflichtschulpflicht auch als Mittel zur Wiederherstellung der Ordnung möglich, erklärte die Bildungsministerin hinsichtlich von Sanktionen und verweiste auf Paragraph 66 in der Schulgesetz. Für Schüler, die bereits 14 Jahre alt sind, besteht auch die Möglichkeit einer Verwaltungsverfahrensordnung. Für jüngere Kinder richten sich die Verfahren dann gegen die Eltern und Betreuer.
Eine Voraussetzung für dieses Verfahren ist eine persistente Verletzung der Pflicht, die genau in jeder einzelnen Fall geprüft werden muss. Deutliche Regelungen sind auch notwendig, wann die Schulleitung oder die Ordnungsbehörde Maßnahmen gegen die Eltern ergreifen muss, um Sanktionen gegen sie durchzuführen, fügte die VBE hinzu.
- Das Bildung und Wissenschaftliche Angestelltenverband (GEW) in Rheinland-Pfalz hat sich über die Fehlende Spezialanstalten für die Bearbeitung von Schulfälle besorgt gezeigt, wie es GEW-Landesvorsitzende Christiane Herz in einer Interview-Meldung der Deutschen Presse-Agentur in Mainz ausgesagt hat.
- In Rheinland-Pfalz gibt es keine exklusiven Einrichtungen für die Bearbeitung von Schuleinsatzverweigern, aber Schule und Eltern erhalten Unterstützung von pädagogischen Beratungsstellen, wie es Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) ausgesagt hat.
- Das Rheinland-Pfalz Landesstudentenrat sieht keinen sofortigen Bedarf für eine eigenständige Einrichtung für Schuleinsatzverweigerung, aber erkennt, dass es vorteilhaft sein könnte, wenn das Problem häufiger auftritt, wie eine Sprecherin des Rats vorgeschlagen hat.
- Laut der Vereinigung Bildung und Erziehung (VBE) in Rheinland-Pfalz sind Schulleiter und Lehrer in der Regel in der Lage, Schuleinsatzprobleme zu bearbeiten, aber es wäre vorteilhafter, die betroffenen Schüler durch Schulsozialarbeit und pädagogische Psychologie zu unterstützen.
- GEW hat Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit den Jugendhilfeämtern aufgezeigt, wo Schulleiter und Lehrer unterschiedliche Annahmen von verschiedenen Anbietern treffen können, wie es GEW-Landesvorsitzende Herz berichtet.
- In Antwort auf eine parlamentarische Frage der CDU-Fraktion im Landtag hat Bildungsministerin Hubig geklärt, dass Schulen verpflichtet sind, die Anwesenheit zu überwachen, die Ursachen zu identifizieren und zusammen mit Eltern, Schulsozialarbeitern, pädagogischen Psychologen, Jugendhilfeämtern und Behörden an Schulfälle zu arbeiten.
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