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Schulplätze für geflüchtete Kinder fehlen auch in NRW

Schulplätze für geflüchete Kinder fehlen
Aufschriften auf Blättern in einem Bild im Eingangsbereich eines Gymnasiums wünschen Frieden.

Zehntausende neu zugewanderte Kinder und Jugendliche lernen derzeit an öffentlichen Schulen in Nordrhein-Westfalen. Darunter sind viele geflüchtete Heranwachsende aus der Ukraine. Wie aus Zahlen des NRW-Schulministeriums hervorgeht, befanden sich Mitte September 93.209 Schülerinnen und Schüler in der Erstförderung, darunter 38.915 Menschen aus der Ukraine.

Es handelt um Kinder und Jugendliche, die zum ersten Mal eine deutsche Schule besuchen und noch nicht über genügend Deutschkenntnisse verfügen, um dem Unterricht zu folgen. Darunter fallen auch Schüler, die von einer Schulstufe in eine andere wechseln – etwa von einer Grundschule in die Sekundarstufe I einer weiterführenden Schule – und die wegen der zuvor nur kurzen Verweildauer noch nicht ausreichend Deutsch gelernt haben.

Nationalitäten werden dem Ministerium zufolge nicht erfasst, außer im Fall der Ukraine mit der vergleichsweise hohen Zahl Geflüchteter infolge des russischen Angriffskriegs gegen das Land.

Das Erlernen der deutschen Sprache sei grundlegend, teilte das Schulministerium mit. Sprachförderung sei in NRW bei einer vollständigen Teilnahme am Regelunterricht möglich – oder die Kinder besuchten im Mix eine eigene Lerngruppe und parallel dazu teilweise den Regelunterricht. Als dritte Option ist Unterricht ausschließlich in eigenen Lerngruppen möglich. Die Schulen entscheiden darüber.

Individueller Lernstand, Lernentwicklung und die zu erwartende Leistungsfähigkeit der Schüler werden den Angaben zufolge berücksichtigt, wenn es um die Zuordnung zu Schulform und Bildungsgang geht. Grundsätzlich werde eine schnelle Integration angestrebt, ein Übergang ins Regelsystem nach zwei Jahren.

Die Schulämter weisen den Kindern und Jugendlichen einen Platz zu, «in der Regel nach Beratung durch das örtliche Kommunale Integrationszentrum». Die Zahl der geflüchteten Schüler ohne einen Platz sei gesunken: Mitte September 2023 waren nach erfolgtem Beratungsgespräch 1845 Schüler nicht versorgt – nach fast 3800 Schülern im Mai 2022. Hinzu kamen aktuell 914 junge Menschen, die noch auf ein Beratungsgespräch warten. Zur Überbrückung gebe es oft außerschulische Bildungsangebote.

2022 und 2023 habe NRW für die Unterrichtsversorgung geflüchteter Schüler 4314 zusätzliche Stellen bereitgestellt. Die Möglichkeiten für befristete Einstellungen in den Schuldienst seien zudem erweitert worden.

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