schulische Ausbildung
Wer in Deutschland einen guten Job finden möchte, kann statt des Studiums eine Ausbildung machen. Die Ausbildungsdauer für diese Berufe beträgt ein bis dreieinhalb Jahre. Sie finden entweder ausschließlich in Schulen statt („schulische Ausbildung“) oder kombinieren schulische Lehrveranstaltungen mit tatsächlichen Einheiten im Betrieb bzw. Betrieb („duale Ausbildung“). In diesem Kapitel erzählen wir Ihnen etwas über die schulische Ausbildung. Informationen zur dualen Ausbildung finden Sie im Kapitel „Duale Ausbildung“.
Nach Abschluss Ihrer Berufsausbildung sind Sie eine qualifizierte Fachkraft. Qualifizierte Fachkräfte sind in Deutschland gefragt und verdienen mehr als ungelernte Arbeitskräfte. Daher kann eine Ausbildung für Sie ein wichtiger Karriereschritt sein.
Achtung! Am 7. Juli 2023 hat Deutschland im Rahmen der Fachkräftemigration ein neues Gesetz verabschiedet. Es beinhaltet zahlreiche Änderungen und Neuerungen sowie Vereinfachungen, um Deutschland für Fachkräfte attraktiver zu machen. Es ist unklar, wann genau die verschiedenen Änderungen und Neuerungen eingeführt werden. Wenn es soweit ist, werden wir ein Update auf unserer Website veröffentlichen. Wir empfehlen Ihnen, unsere Website regelmäßig zu besuchen, um mehr zu erfahren.
Bei weiteren Fragen können Sie sich auch gerne an unsere Community-Plattform „Gemeinsam in Deutschland” Unsere Community Manager beantworten gerne Ihre Fragen!
Was soll ich tun und was muss ich wissen?
Was ist eine schulische Berufsausbildung?
Schulbasierte Ausbildung bezieht sich auf Ausbildung, die ausschließlich in Schulen durchgeführt wird. Dies betrifft insbesondere Berufe im Gesundheits- und Pflegebereich sowie in Design, Wirtschaft oder Technik. Durch die schulische Ausbildung können Sie in einer Berufsschule oder einem Berufskolleg studieren und schulisches Wissen in der Praxis anwenden und in längeren Praktika in Unternehmen oder sozialen Einrichtungen erproben. Die schulische Ausbildung dauert ein bis drei Jahre. Es gibt öffentliche und private Schulen, für den Unterricht an Privatschulen fallen jedoch in der Regel Studiengebühren an.
Welche Anforderungen sollte die Schulbildung erfüllen?
Sie sollten Deutsch können, da die tägliche Arbeit in Schulen, Unternehmen und Prüfungen auf Deutsch stattfindet. Das erforderliche Sprachniveau richtet sich nach dem Beruf, für den die Ausbildung absolviert wird.
Welchen Schulabschluss Sie benötigen, hängt von Ihrem Berufswunsch und der entsprechenden Ausbildung ab. Wenn Sie ein Diplom aus Ihrem Herkunftsland besitzen, sollten Sie dieses in Deutschland anerkennen lassen. Weitere Informationen zum Thema Akkreditierung finden Sie im Kapitel „Berufliche Akkreditierung.
Bewerbung für eine schulische Ausbildung Um sich zu bewerben, müssen Sie an einer Berufsschule eingeschrieben sein. Hierfür benötigen Sie ein Abschlusszeugnis einer deutschen Schule oder einen gleichwertigen, im Ausland anerkannten Abschluss. Je höher Ihr Abschluss, desto besser sind Ihre Chancen, an der Schule aufgenommen zu werden. Für einige Ausbildungen sollten Sie zusätzlich einen Nachweis über Berufserfahrung in diesem Bereich vorlegen (z. B. Praktikumsbescheinigung).
Für einige Schulausbildungen müssen Sie ein bestimmtes Alter haben. Ansonsten gibt es keine Altersbegrenzung. Das bedeutet, dass Ihr Alter bei Trainingsbeginn keine Rolle spielt. Sie müssen lediglich die Pflichtschulbildung abschließen. Mehr zur Schulpflicht erfahren Sie in unserem Kapitel „Schule“.
Wie ist der Aufenthaltsstatus und benötige ich eine Berufsausbildung?
Grundsätzlich benötigen Drittstaatsangehörige für die Aufnahme einer Ausbildung in Deutschland eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausbildung. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Kapitel „Ausbildungsvisum.
Für Fluchtwillige aus Deutschland gilt: Sie können jederzeit ohne Arbeitserlaubnis eine Schulausbildung beginnen. Das bedeutet, dass Sie als Asylbewerber oder Geduldeter keine Erlaubnis der Ausländerbehörde benötigen.
Ausbildung als Möglichkeit zur Erlangung einer Duldung/Aufenthaltserlaubnis
Sie können eine Duldung erhalten, wenn Sie eine Ausbildung in Deutschland beginnen oder bereits begonnen haben. Dies nennt man Trainingstoleranz. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Kapitel „Trainingstoleranz”.
Wie finde ich den Schulungsort?
In Deutschland gibt es Hilfe vom Staat. Zuständig hierfür ist die Bundesagentur für Arbeit. Die Bundesagentur für Arbeit und das Jobcenter bieten kostenlose Beratung zu Ausbildung und Beruf an. Allerdings sprechen die Mitarbeiter fast immer nur Deutsch.
Beratungsstelle des JugendmigrationsdienstesAdult Migration Advice unterstützt bei der Suche nach einem Ausbildungsort. Dort werden viele Sprachen gesprochen.
Um Ausbildungsplätze zu finden, können Sie auch auf www.bildung.de, www.azubi.de, planet – beruf.de und kursnet verwenden.
Wie und wann bewerbe ich mich?
Für eine schulische Ausbildung müssen Sie sich bei der Schule Ihrer Wahl bewerben. Schulen haben ihre eigenen Fristen. Erfahren Sie mehr direkt von der Schule Ihrer Wahl.
Unter www.azubi.de finden Sie Hinweise zur Bewerbung. Auf der Website wird auch erklärt, wie man sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet. Informationen zur richtigen Bewerbungsmappe und zum richtigen Auftreten im Vorstellungsgespräch finden Sie auch unter planet-beruf.de
Wie finanziere ich die Schulbildung?
Während der Ausbildung verdienst du normalerweise kein Geld. Für einige Privatschulen müssen Sie sogar Studiengebühren bezahlen.Ausnahme: Wenn Sie eine schulische Ausbildung im Gesundheits-/Pflegebereich absolvieren, erhalten Sie aufgrund der langjährigen Praxisphase in Krankenhäusern und Pflegeheimen ein Gehalt. Als Gesundheits- und Pflegeassistent kannst du beispielsweise im ersten Ausbildungsjahr rund 1.040 Euro pro Monat verdienen. Von diesem Gehalt werden Sozialversicherungsbeiträge und eventuelle Steuern abgezogen.
Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie Schüler-BAföG für die Ausbildung erhalten. BAföG steht für das Bundesausbildungsförderungsgesetz und ist eine staatliche Förderung für Studierende. Die Förderhöhen werden individuell berechnet, die Höchstsätze liegen zwischen 247 und 752 Euro pro Monat (Stand 2021). Anders als beim Studenten-BAföG müssen Sie ein Studenten-BAföG in der Regel später nicht zurückzahlen.
Um BAföG zu erhalten, müssen Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Sie müssen bei Ausbildungsbeginn unter 45 Jahre alt sein. Ausnahme: Anerkannte Flüchtlinge und Asylberechtigte haben keine Altersgrenze, d. h. sie können BAföG auch dann beantragen, wenn sie über 30 Jahre alt sind.
- Die Ausbildung muss mindestens zwei Jahre dauern.
Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit erhalten jedoch nur Unterstützung, wenn:
- Sie sind EU-Bürger mit Freizügigkeit und ständigem Wohnsitz/EU innerhalb der Bedeutung des Gesetzes.
- Sie besitzen eine Niederlassungserlaubnis oder eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis.
- Sie sind anerkannter Flüchtling, Asylberechtigter oder subsidiär Schutzberechtigter.
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- Sie sind erträglich und leben seit mindestens 15 Monaten in Deutschland. In den ersten 15 Monaten können Sie Asylbewerbergeld beziehen.
- Sie leben seit mindestens fünf Jahren in Deutschland und haben in dieser Zeit gearbeitet.
- Mindestens ein Elternteil hat in Deutschland gearbeitet. Insgesamt in den letzten sechs Jahren erwerbstätig gewesen sein, mindestens drei Jahre in Deutschland gelebt und erwerbstätig gewesen sein.
Bitte beachten Sie: BAföG steht Asylbewerbern nicht zur Verfügung. Während Ihrer Schulausbildung können Sie auch Leistungen nach dem Asylbewerberhilfegesetz beziehen.
Welcher Träger für Ihren BAföG-Antrag zuständig ist, erfahren Sie bei der BAföG-Hotline unter 0800-223 63 41. Sie können auch bafög.de besuchen Bezüglich der Benachrichtigung der für Sie zuständigen Behörde und der für Ihre Bewerbung erforderlichen Unterlagen.
Staatsbürgerschaftsleistungen sind während der Schulausbildung in der Regel nicht verfügbar. Ausnahme: Wenn Sie eine abgeschlossene Schulausbildung und einen allgemeinbildenden Schulabschluss (z. B. Fachhochschulreife, Abitur) erworben haben, können Sie Staatsbürgerleistungen bei einem Jobcenter beantragen.
Sie können auch Wohngeld beantragen. Dabei handelt es sich um eine finanzielle Unterstützung, die Ihnen hilft, Ihre Miete zu bezahlen. Dies ist nur möglich, wenn Sie volljährig sind und nicht bei Ihren Eltern wohnen. Den für Wohngeld zuständigen Träger finden Sie, indem Sie im Internet nach dem Stichwort Wohngeld und dem Namen Ihrer Stadt suchen.
Während der Ausbildung dürfen Sie bis zu zehn Stunden pro Woche an einem anderen Arbeitsplatz arbeiten.
Welche Ausbildung ist für mich geeignet?
Um eine passende Ausbildung zu finden, können Sie sich an Agentur für Arbeit Lassen Sie sich persönlich beraten oder rufen Sie die Hotline 0800/4 5555 00 (kostenlos in Deutschland, 0911 12031010 aus dem Ausland) an. Ein Berater hilft Ihnen bei der Suche nach einer geeigneten Ausbildung, allerdings sind die Mitarbeiter vor Ort Spricht nur Deutsch. Es gibt auch Websites wie www.bildung.de, Berufenet, www.azubi.de, www.planet-beruf.de, www.berufe.tv und IHK-Jobbörse, wo Sie Berufsprofile einsehen können. Jugendmigrationsdienst und Eine Umzugsberatung für Erwachsene hilft Ihnen bei der Auswahl der richtigen Ausbildung. Die Mitarbeiter dort sprechen mehrere Sprachen.
Unter Webseiten der ArbeitsagenturenHier finden Sie auch Veranstaltungen, die für Ihre Karriere relevant sind.
Vielleicht interessiert Sie auch die Positivliste. Die Liste umfasst alle Berufsausbildungen in Deutschland die als Mangelberufe gelten. Das bedeutet, dass es viele offene Stellen gibt. Die Positivliste ändert sich immer wieder. Sie finden sie unter Mangelberufe.de.
Was passiert nach dem Training?
Nach Abschluss Ihrer Ausbildung erhalten Sie ein Zeugnis der Berufsschule, Berufsfachschule oder Industrie- und Handelskammer (HWK oder IHK), die die Ausbildung durchgeführt hat.
Aber was passiert dann? Vielleicht haben Sie sich schon vor Beginn des Trainings Gedanken über Ihre Ziele gemacht. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Sie können ins Berufsleben einsteigen, eine Weiterbildung beginnen oder studieren.
Wichtig
Die Ausbildung lohnt sich. Dadurch haben Sie nicht nur die Chance auf einen gut bezahlten Job, sondern auch die Möglichkeit, einen dauerhaften Wohnsitz in Deutschland zu erhalten.
Quelle: www.bild.de