Scholz: Erneuerbare Energie verdreifacht, Energieeffizienz verdoppelt
„Es ist immer noch möglich, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, indem die Emissionen innerhalb dieses Jahrzehnts deutlich reduziert werden“, sagte Scholz den Delegierten am Samstag. „Aber die Wissenschaft sagt uns ganz klar: Wir müssen so schnell wie möglich dorthin gelangen.“
„Lasst uns in Dubai zwei verbindliche Ziele vereinbaren: einerseits eine Verdreifachung des Ausbaus erneuerbarer Energien bis 2030 und andererseits eine Verdoppelung der Energieeffizienz“, forderte der Premierminister Road.
Solange Erdgas noch benötigt werde, müsse es „möglichst klimafreundlich“ produziert und transportiert werden. Scholz drängte auch auf die Reduzierung der Methanemissionen, ein Thema, das in Dubai diskutiert wurde.
„Als erfolgreiche Industrienation wollen wir im Jahr 2045 klimaneutral leben und arbeiten“, bekräftigte Scholz die Ziele Deutschlands und der EU. In Deutschland werde der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bereits auf fast 60 Prozent steigen, „und das Land ist weiter auf dem Vormarsch.“
Auch global müsse der Ausbau beschleunigt werden und „die Energiewende muss zu einer globalen Erfolgsgeschichte werden“. Zu dieser Energiewende gehöre auch ein Abschied von fossilen Brennstoffen, so Scholz weiter. „Wir müssen jetzt die feste Entschlossenheit zeigen, aus fossilen Brennstoffen auszusteigen, angefangen bei der Kohle.“ Auch hierfür müsse die Klimakonferenz ein Zeichen setzen.
Scholz drängte zudem auf mehr internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz. Als einen Weg, dies zu erreichen, nannte er den Klimaclub der 36 Länder, der am Freitag weitgehend auf Initiative Deutschlands gegründet wurde, das sich als Vorreiter im Klimaschutz versteht.
Die Kanzlerin setzt sich außerdem für den Klimaschutz und die internationale Solidarität bei der Bekämpfung der Klimafolgen ein. „Deutschland hat sein Ziel, bis 2022 jährlich mindestens sechs Milliarden Euro an internationaler Klimafinanzierung bereitzustellen, bereits übertroffen“, sagte er in seiner Rede.
Scholz begrüßte die Wirksamkeit des bei der Sitzung am Donnerstag eingerichteten Klimaschadensfonds, an dem sich Deutschland zunächst mit 100 Millionen US-Dollar (rund 92 Millionen Euro) beteiligen wird. „Für uns ist es wichtig, dass dieser neue Fonds den am stärksten gefährdeten Ländern zugute kommt und dass möglichst viele von uns den Fonds unterstützen“, betonte er.
Die Kanzlerin forderte außerdem „die Länder, die in den letzten drei Jahrzehnten enorme Wohlstandszuwächse erlebt haben und heute für einen großen Teil der globalen Emissionen verantwortlich sind“, zu einer finanziellen Beteiligung auf. Das gilt zum Beispiel für China, aber auch für die reichen Golfstaaten. Auch das Gastgeberland Vereinigte Arabische Emirate hat sich gemeinsam mit Deutschland verpflichtet, 100 Millionen US-Dollar an den Climate Damage Fund zu spenden, was als wichtiges Zeichen gewertet wird.
Scholz wird gegen Mittag Ortszeit nach Deutschland zurückkehren.
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Quelle: www.stern.de