Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) hat sich schockiert über das Unwetter und die Schäden in Thüringens Landeshauptstadt gezeigt. Das Wetter habe eine «Schneise der Verwüstung» in der Stadt angerichtet, sagte Bausewein am Mittwoch im Erfurter Rathaus bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz. Ein ähnliches Wetterereignis habe er in Erfurt bisher noch nicht erlebt.
Bausewein zeigte sich aber auch erleichtert, dass es nur wenige Verletzte gab. Seinen Angaben zufolge sind bisher zwei Leichtverletzte bekannt. Die Polizei hatte zuvor von zwei umgewehten Lkws berichtet, deren Fahrer leicht verletzt worden seien.
Am frühen Dienstagabend war innerhalb sehr kurzer Zeit ein Unwetter mit Sturm, Hagel und Starkregen durch die Landeshauptstadt gezogen. Laut Stadt erreichten die Windböen bis zu 90 Kilometer pro Stunde und entwurzelten zahlreiche Bäume. Es habe lokal bis zu 90 Liter pro Quadratmeter geregnet und Hagelkörner bis zu einem Zentimeter Durchmesser gegeben. Etliche Straßen standen unter Wasser.
Im Ega-Park seien beispielsweise sechs Meter hohe Palmen umgekippt, sagte eine Sprecherin. Eine große Kastanie sei umgefallen. Zum Teil seien 90 Jahre alte Bäume mit Stammumfängen von etwa drei Metern «wie Streichhölzer» umgeknickt. «Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Park auch morgen noch geschlossen sein», sagte sie. Allein die Schadensaufnahme werde noch Tage dauern. Der Ega-Park war 2021 Schauplatz der Bundesgartenschau und gehört zu den größten Blumen- und Gartenparks Deutschlands.