Einige der nach einem Diebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden zurückgebrachten Juwelen sind laut einem Sachverständigen stark beschädigt. Eve Begov, Restauratorin an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), berichtete am Dienstag bei einer Zeugenvernehmung vor dem Landgericht Dresden von Splittern, Verformungen und Feuchtigkeitsschäden. So wurde beispielsweise die Spitze des „Ritter des polnischen Weißadler-Bruststerns“ abgeschnitten. So diagnostizierten Restauratoren bei „Hattagraffe“ Rostablagerungen und Feuchtigkeitseinbrüche zwischen Rahmen und Stein. Sie könnten aus der Lagerung stammen oder versucht werden, sie zu reinigen. Kondensation lässt den Stein schwarz erscheinen. Welche Auswirkungen Feuchtigkeit auf lange Sicht haben wird, ist unklar.
Das Gericht fragte auch Sachverständige nach der Möglichkeit, beschädigte Teile zu reparieren. Sie wollte sich dazu nicht im Detail äußern. Es ist eine Frage, wie weit Sie Ihre Genesung treiben wollen. Dies muss im Team entschieden werden. Die Verformung wird rückgängig gemacht, sodass die Scherben erneut gerendert werden können. Schäden können nur während der Restaurierung genau beurteilt werden. Begov bezifferte die Kosten für die Reparatur der Teile auf 126.800 Euro. In dieser Summe ist jedoch der verlorene Stein nicht enthalten.
Der Fixer kommentierte auch Teile, die noch fehlten. Dazu gehören die Schulterklappen mit „Saxon White“, einem fast 50 Karat schweren Diamanten. Der Diamant ist einer der wichtigsten der Welt, sagte Begov.
Am 25. November 2019 wurde Schmuck im Gesamtwert von mehr als 113 Millionen Euro und insgesamt 4.300 Diamanten und Brillanten aus dem Grünen Gewölbe gestohlen verkauft. Die Rezession macht international Schlagzeilen. In diesem Zusammenhang werden derzeit sechs Jugendliche wegen Bandendiebstahls und schwerer Brandstiftung angeklagt. Sie waren Deutsche aus einer bekannten arabischen Familie in Berlin.
Ungefähr drei Jahre nach dem Tresorüberfall tauchte der größte Teil der Beute kurz vor Weihnachten 2022 wieder auf. Die 31 gestohlenen Gegenstände wurden in Berlin sichergestellt und nach Dresden zurückgebracht. Vor der Rückgabe der Juwelen wurde eine gerichtliche Einigung zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft erzielt. Eine endgültige Einigung steht noch aus.