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Scherf: Keine Angst vor israelfeindlichen Angriffen schüren

Ehemaliger Bremer Bürgermeister Henning Scherf:Ehemaliger Bremer Bürgermeister Henning Scherf (SPD) posiert in seiner Wohnu
Ehemaliger Bremer Bürgermeister Henning Scherf (SPD) posiert in seiner Wohnung in Bremen.

Scherf: Keine Angst vor israelfeindlichen Angriffen schüren

Von Panikmache hält Bremens ehemaliger Regierungschef Henning Scherf nicht viel – erst recht nicht mit Blick auf die Auswirkungen des Gazakrieges. «Wir haben keinen Anlass zu sagen, dass wir hier heimgesucht werden von Menschen, die Terroristen bejubeln», sagte der Sozialdemokrat. Das finde ein Stück weit in Berlin statt, aber sei kein bundesweites Phänomen.

Demonstrationen mit israelfeindlichen Parolen seien in Deutschland eine Ausnahme. «Da wird auch ein öffentliches Bild dargestellt, was nicht so richtig den Alltag wiedergibt», kritisierte Scherf, der Ende Oktober 85 Jahre alt wird. «Ich finde das nicht klug, weil mit Angst kann man nicht vorankommen und keinen klaren Kopf behalten.»

Der Massenmord der Nationalsozialisten an den Jüdinnen und Juden dürfe nicht in Vergessenheit geraten. «Wir wollen schon uns damit auseinandersetzen und das auch weitergeben», sagte Scherf. Doch jüdisches Leben sei inzwischen ein fester Teil der deutschen Gesellschaft. Es gebe große jüdische Gemeinden, jüdische Schulen, eine Ausbildung zum Rabbiner. «Wir wollen Hoffnung machen, damit die Leute nicht durch unser eigenes Wehklagen immer noch tiefer in ihre schreckliche Biografie, in ihre schreckliche Verfolgungsgeschichte und ihre vielen Ängste hinein gestupst werden.» Und das sei in Deutschland auf erstaunlich gutem Wege.

Quelle: www.bild.de

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