Burgen, Maschinentechnik, Grenzsysteme: Der Tag des offenen Denkmals lockt zahlreiche Schaulustige in Thüringen an. Die Deutsche Stiftung Denkmalpflege gab bekannt, dass sie einen Blick hinter die Kulissen von 400 Denkmälern werfen konnte. Auch das schöne Sommerwetter spielte eine Rolle. Viele Menschen nutzen die Gelegenheit, historische Gebäude oder technische Denkmäler mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu besichtigen. Sie konnten einige Schätze besichtigen, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Viele Orte bieten spezielle Führungen oder Ausstellungen an.
In Bad Kosterlitz (Kreis Greiz) bieten die Denkmaltage beispielsweise die Möglichkeit, die historische Maschinenhalle der örtlichen Schwarzbrauerei zu besichtigen. Kurz bevor sich die Türen zum ersten Mal öffneten, standen Neugierige Schlange. In Unterwellenborn (Kreis Saalfeld-Rudolstadt) besteht eine große Nachfrage nach Besichtigungen der Ruinen des ehemaligen Stahlwerks Maxhütte. Wie Hartwig Bärnt, Vorsitzender des Vereins Kulturpalast Unterwellenborn, sagte, nutzten rund 250 Interessierte die Gelegenheit, das zwischen 1921 und 1928 erbaute Gasmotorenzentrum des Werks zu besichtigen.
Thüringisch-hessische Grenze am Point Alpha Memorial Besucher gehen zu einem Wachturm, der während der Jahrzehnte der deutschen Teilung von ostdeutschen Grenzschutzbeamten genutzt wurde. In Erfurt steht das Thema des Denkmaltags im Zeichen der Bewerbung der Stadt um den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes für ihr jüdisches mittelalterliches Erbe. Unterdessen fand am Sonntag in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad eine Sitzung des zuständigen Ausschusses der UNESCO statt, um zu entscheiden, welche Stätten künftig in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen werden.
Nach Angaben des Landesamtes für Denkmalschutz ist in Thüringen der Bestand von 45 Kulturdenkmälern von überregionaler, nationaler oder lokaler Bedeutung bedroht. Rund 5.500 Denkmäler im ganzen Land sind am Tag des Denkmals zur Besichtigung geöffnet.