Schachtdeckelwerfer A7 inhaftiert
Im Sommer 2022 stahlen drei junge Männer zwei Kanaldeckel und warfen diese von einer Brücke auf die Autobahn A7. Ein Gullydeckel zerschmetterte die Windschutzscheibe eines herannahenden Autos und verursachte lebensgefährliche Verletzungen der Insassen. Das Landgericht Hildesheim hat nun sein Urteil gefällt.
Mehr als ein Jahr nach dem Abwurf zweier Kanaldeckel auf die niedersächsische Autobahn A7 hat das Landgericht Hildesheim zwei Angeklagte zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Das Gericht befand die Männer des versuchten Mordes für schuldig und verurteilte einen 19-Jährigen zu sechs Jahren und drei Monaten Gefängnis. Ein 22-jähriger Mann wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Ein weiterer 19-jähriger Angeklagter erhielt wegen Beihilfe zum versuchten Mord eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.
Das Trio wurde außerdem wegen schwerer Körperverletzung und gefährlicher Behinderung des Straßenverkehrs verurteilt. Dem 22-Jährigen wurde außerdem die Fahrerlaubnis für zwei Jahre entzogen. Der Erlös aus der Autoauktion des Angeklagten in Höhe von 6.200 Euro wurde beschlagnahmt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Hauptverhandlung und das Urteil sind privat. Die beiden inhaftierten Angeklagten bleiben in Haft.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft warfen die beiden Hauptverdächtigen in der Nacht zum August vergangenen Jahres jeweils einen schweren Kanaldeckel von einer Brücke auf der A7 bei Hildesheim. Eine der Kugeln durchschlug die Windschutzscheibe eines Autos und verletzte zwei Passagiere schwer. Die zweite Abdeckung landete auf der Straße und beschädigte mehrere darauf fahrende Autos. Dem Mitangeklagten wird die Begleitung des Haupttäters vorgeworfen.
Die Untersuchung des Falles dauerte mehrere Monate. Zunächst galt ein 50-jähriger Mann, der in der Nähe wohnte, als Tatverdächtiger und wurde vorläufig festgenommen. Weitere Ermittlungen ergaben später, dass er nicht der Täter war. Die beiden jungen Hauptverdächtigen wurden im April festgenommen. Nach damaligen Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft führten Hinweise wie das bei der Tat verwendete Auto zu ihrer Spur. Das Fahrzeug wurde am Unfallort und bei einem früheren Schachtdeckeldiebstahl gesehen.
Quelle: www.ntv.de