Um auf den Krypto-Markt zu bestehen, verfolgt der südkoreanische Elektronikkonzern gleich mehrere Ziele: Das Unternehmen arbeitet neben einer eigenen Krypto-Börse auch an einer Vielzahl von Blockchain-Apps und entwickelt Mining-Chips.
Eine Vielzahl von Krypto-Apps
Schon seit einiger Zeit haben Nutzer von Geräten des Großkonzerns die Möglichkeit, Blockchain-Apps zu nutzen. Die Samsung Blockchain Wallet zum Beispiel bietet gleich mehrere bedeutende Funktionen. Beispielsweise befindet sich innerhalb der App ein spezieller “Blockchain News Feed”, der die Nutzer “über die jüngsten Neuigkeiten in der Blockchain-Welt up-to-date halten soll.” Ebenfalls üblich bei Krypto-Apps sind eine Support-Funktion und die damit verbundene Option, Kryptowährungen von A nach B zu senden. Außerdem gibt es als kleines Extra die Möglichkeit, den eigenen Ledger Nano S oder Nano X zu verbinden.
Im Gegensatz zur Speicherung auf der Ledger Cold Wallet bietet Samsung die Möglichkeit, die privaten Schlüssel der Nutzer zu speichern. Samsung Knox und Trusted Execution Environment (TEE) bieten Schutz vor Angriffen auf die Daten. Trotzdem bleiben weiterhin Risiken bestehen, so eine Studie der Universität Oxford.
„Benutzer bleiben jedoch weiterhin dem Risiko von Exploits durch verschiedene Arten von Software-Schwachstellen ausgesetzt – was darauf hindeutet, dass Unternehmen den erforderlichen Schutz trotz des Einsatzes vorhandener Isolationstechnologien nicht bereitgestellt haben.“
Angesichts der Tatsache, dass die privaten Schlüssel von wesentlicher Bedeutung für die auf der Wallet gespeicherten Vermögenswerte sind, sollte gut überlegt werden, ob sie online gespeichert werden sollen. Darüber hinaus ermöglicht Samsung seinen Kunden, die dezentrale Welt zu erkunden, zu erforschen und Teil eines stetig wachsenden Ökosystems zu werden.
Pionier im Mining-Bereich
Abgesehen von den Apps befasst sich der Elektronikriese auch mit der Entwicklung von Nanochips, wodurch das Bitcoin-Mining deutlich kostengünstiger und weniger stromintensiv wird. Laut einer Ankündigung Ende Juni arbeitet das Unternehmen an hochmodernen 3-Nanometer-Chips.
Ein erster Kunde ist angeblich der AISCs-Hersteller PanSemi. Anschließend können diese Chips in Bitcoin-Mining-Hardware eingebaut werden. Nach Aussage von Samsung wird der optimierte “3-Nanometer-Prozess” den Stromverbrauch um 45 Prozent senken. Die Performance soll um 23 Prozent besser sein als beim “5-nm-Prozess”. Im Übrigen bezieht sich ein Nanometer auf einen Meter wie der Durchmesser einer 1-Cent-Münze auf den der Erdkugel. Wie exakt sich jedoch die Hashrate und der reale Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks dadurch verändern werden, lässt sich noch nicht sagen.
Die eigene Kryptobörse entsteht
Die Nachricht, dass Samsung Securities in der ersten Hälfte des nächsten Jahres in Kooperation mit sechs anderen südkoreanischen Unternehmen eine Kryptobörse aufbauen will, bringt uns wieder auf den neuesten Stand. Wie das koreanische Medienunternehmen News Pim berichtet, werden die notwendigen Gespräche für die Gründung derzeit abgeschlossen.
Samsung hatte bereits die Gründung einer Krypto-Börse im Jahr 2021 angestoßen. „Ende vergangenen Jahres haben sie versucht, Arbeitskräfte für die Entwicklung und den Betrieb der Handelsplattform für Sicherheits-Token und die Entwicklung von Blockchain-Smart-Contracts aufzutreiben, konnten aber keine Mitarbeiter finden“, so das Nachrichtenportal.
Sollte die Börse tatsächlich an die Börse gehen, könnte sie unter den wachsamen Augen der südkoreanischen Finanzaufsichtsbehörde (FSS) genau überwacht werden. Nachdem das filmähnliche Terra-Debakel stattgefunden hat, begannen die lokalen Behörden, gegen den CEO zu ermitteln.
Gibt es bald den “Samsung Coin”?
Samsung ist schon seit Jahren im Kryptobereich tätig. Der Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Unternehmens im Bereich der Kryptotechnologie ist im Moment offenbar kein Ende gesetzt. Auch als Investor ist das Unternehmen mit Sitz in Seoul gut im Geschäft. Aus einer kürzlich veröffentlichten Studie ist bekannt, dass das Unternehmen an 13 verschiedenen Kryptounternehmen beteiligt ist.
Bereits im Jahr 2019 kursierten immer wieder Gerüchte, dass der Elektronikhersteller an einer eigenen Blockchain basteln könnte. Zu Beginn dieses Jahres unterstützte der Hersteller ein Cardano-Projekt, das die Pflanzung von zwei Millionen Mangrovenbäumen in Madagaskar vorsieht. Unabhängig davon, ob es finanzielle oder eher ideologische Gründe sind: Die Stimmung bei Samsung ist bullish.
Quelle: www.btc-echo.de