Der Sächsische Flüchtlingsrat hält es für falsch, Grenzkontrollen zur Abschreckung von Einwanderung und Schmuggel einzusetzen. „Die Verschärfung der Grenzkontrollen führt dazu, dass die Menschen nach alternativen Routen suchen, die oft unanständiger und grausamer sind. Niemand flieht freiwillig“, sagte Ratssprecher Osman Oguz am Donnerstag in Dresden. Verschärfte Kontrollen werden nicht zu einer Verringerung der Zahl der Menschen auf der Flucht führen. Die neuesten Zahlen aus Italien belegen dies.
Der Flüchtlingsrat hat Innenminister Armin Schuster (CDU) dafür kritisiert, dass er wiederholt vorübergehende Kontrollen an den Grenzen zu Polen und Tschechien und die Entsendung weiterer Flüchtlinge fordert. Die Landespolizei geht in Grenzgebiete. „Herr Schuster muss insbesondere daran erinnert werden, dass Asyl ein Menschenrecht und die Menschenwürde unantastbar ist.“ Sichere Fluchtwege und humanitäre Hilfe, nicht Feindseligkeiten und Wahlkämpfe, auf Kosten oft verarmter und sprachloser Flüchtlinge, seien die Methode einer humanen Behandlung.