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Sachsens Finanzkontrolleur beanstandet hohe Personalkosten

Jedes Jahr, wenn der Landesrechnungshof die sächsischen Finanzen bewertet, fühlt es sich an wie eine Wiederholung des "Murmeltiertages", denn die gleichen Kritikpunkte tauchen immer wieder auf.

Das Schild des Sächsischen Rechnungshofs vor dem Eingang.
Das Schild des Sächsischen Rechnungshofs vor dem Eingang.

Dresden - Aktuelle Nachrichten - Sachsens Finanzkontrolleur beanstandet hohe Personalkosten

Kürzlich kritisierte das sächsische Rechnungshof scharf die übermäßigen Personalausgaben in der staatlichen Verwaltung. Im Berichtszeitraum 2022, also für die aktuelle Jahresbilanz, hätten Personalausgaben im Kernbudget 5,2 Milliarden Euro betragen sollen, erklärte der Rechnungshofchef Jens Michel bei einer Pressekonferenz in Dresden. Er fügte hinzu: "Das ist ein neuer Rekord." Zusammen machen diese Ausgaben fast 40% des Staatshaushalts aus. Michel warnte außerdem davor, sich auf weitere Rekorde in den Personalausgaben vorzubereiten, da Löhne auch steigen und die Personalzahlen anwachsen. "Gegenmaßnahmen stehen still," sagte er zusätzlich.

Der Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte bereits angedeutet, dass mehr als die bestehenden 96.000 Stellen nicht notwendig sein könnten. Die Idee kam von den Forderungen einzelner Ministerien, die zusammen rund 6.000 zusätzliche Plätze bedeuteten. Kretschmers ehemaliger Vorgänger, Stanislaw Tillich (CDU), hatte sich zum Ziel gesetzt, die Anzahl der Staatsangestellten auf etwa 70.000 zu reduzieren, was der Stellenzahl der westdeutschen Bundesländer entsprach. Leider sind diese Pläne nie umgesetzt worden, und Tillich trat 2017 zurück. Die Minister verteidigen ihre erhöhten Personalbedarfe, indem sie auf zusätzliche Aufgaben hinweisen.

Die Leiterin der Rechnungshof-Abteilung Isolde Haag betonte die Notwendigkeit, Aufgaben zu überprüfen und Personalbeschäftigung zu begrenzen. Sie sagte: "Die einzige Möglichkeit, Personalausgaben zu kontrollieren, ist die Kontrolle der Stellenanzahl. Das ist das Werkzeug." Sie schlug die Einführung einer "aktivitätsbasierten Personalbedarfsberechnung" als Ausgangspunkt für diese Maßnahme vor.

Obwohl viele Menschen sich an diesem Thema müde machen, deutete Michel an, dass man sich möglicherweise angesichts der Diskussionen über Verschuldung und neue Verschuldung des Freistaates Sachsen versensitigen könnte. Dennoch fügte er hinzu, dass sie keine vollständige Ablehnung der Finanzpolitik planen, da die aktuelle Situation schwierig sei. Die Wirtschaft in Sachsen scheint finanziell täglich gut zu funktionieren, aber ein struktureller Problem besteht.

In der ersten Hälfte ihrer Jahresbilanz stellten die Prüfer auch Vorschläge zur Einsparung in bestimmten Bereichen vor. Sie empfahlen die Konsolidierung von Programmen und die Standardisierung der Finanzierung. Bei der Versorgung von Häftlingen in sächsischen Gefängnissen empfahlen sie klarere Trennungen zwischen Rollen und eine höhere Kontrolle, wie z.B. ein Zwei-Personen-Gutachten, um Korruption zu verhindern. Die Prüfer empfehlen, die Aufgaben der Warenbestellung und der Rechnungsunterzeichnung zu trennen, da diese beiden Rollen nicht vermischt werden sollten. Pro Häftling und Tag kostet Sachsen rund 3,50 Euro an Essen, was einem jährlichen Budget von ungefähr 4 Millionen Euro für rund 3.300 Häftlinge entspricht.

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