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Sachsen und Sachsen-Anhalt fordern Schutz der Solarindustrie

Armin Willingmann
Armin Willingmann (SPD), Energieminister in Sachsen-Anhalt.

Angesichts der zunehmenden Zahl günstiger chinesischer Solarmodule auf dem europäischen Markt forderten die Energieminister von Sachsen und Sachsen-Anhalt die EU zu raschen Schutzmaßnahmen auf. Sachsens Energieminister Wolfram Günther (Grüne) sagte, die Solarindustrie in der Region sei in ernsthafter Gefahr. „Die europäische Solarindustrie wird nachziehen, denn in unseren Bundesländern sind die wichtigsten Unternehmen der EU konzentriert.“ Bis Ende dieses Jahres werden in europäischen Häfen und Hallen doppelt so viele Solarmodule lagern wie gebaut wurden in der EU letztes Jahr. „China startet einen heftigen Dumping-Angriff gegen uns“, sagte Günther.

Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (SPD) sagte, die europäische Solarindustrie sei derzeit einem unlauteren Wettbewerb ausgesetzt. Es müssen Maßnahmen auf europäischer Ebene ergriffen werden. Insbesondere chinesische Produkte, die mit Zwangsarbeit hergestellt werden, sollten gestoppt werden. „Leider agiert die EU diesbezüglich bisher recht zögerlich.“

Mehr als 1.000 Menschen arbeiten in der Solarbranche in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Aber es gehe nicht nur um die Produktion, betonte Willingman, sondern vor allem um die Forschung. Da auch andere Bundesländer Kapazitäten aufgebaut haben, wurde das Thema auch beim Energieministertreffen in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) diskutiert. Kürzlich hatte das Solarunternehmen Meyer Burger mit Niederlassungen in Sachsen und Sachsen-Anhalt angekündigt, zunächst nicht mehr in der Region, sondern in den USA zu investieren.

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