Sächsischer Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) will den milliardenschweren Überschuss der vergangenen beiden Jahre nutzen, um die diesjährige Haushaltslücke zu schließen. Ein Sprecher des Dresdner Finanzministeriums bestätigte einen Bericht der Sächsischen Zeitung (Freitag), wonach nach dem Doppelhaushalt 2021/22 noch rund 1,1 Milliarden Euro in den Rücklagen verblieben seien. Grund dafür ist ein starker Rückgang der Steuereinnahmen.
Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, die Steuerschätzungen vom Mai hätten einen Rückgang der aktuellen Doppelhaushaltseinnahmen um etwa 600 Millionen US-Dollar prognostiziert. Dieser Betrag ist weiter gestiegen und liegt nun bei 1,2 Milliarden Euro. Daher schließe Vorjohann nicht aus, den Haushalt gegebenenfalls einzufrieren, bestätigte er die Angaben der Zeitung.
Das Hauptproblem, sagte Vorjohann gegenüber der Sächsischen Zeitung, sei, dass die jährlichen Staatsausgaben derzeit rund eine Milliarde Dollar höher seien als im Vorjahr. eigenes Einkommen. Durch bevorstehende Arbeitnehmertarifverhandlungen in den Bundesländern könnten die Kosten weiter steigen. Für Sachsen könnten im kommenden Jahr zusätzliche Kosten in Höhe von 500 Millionen Euro anfallen, wenn eine ähnliche Vereinbarung wie für die Bediensteten des Bundes und der Kommunen zustande kommt.
Weitere Kostensteigerungen sind auf zusätzliche Ausgaben im Bereich Flüchtlinge und Einwanderung und das absehbare 49-Euro-Ticket zurückzuführen. Zudem muss Sachsen noch knapp 2,5 Milliarden Euro an neuen Corona-Krediten zurückzahlen. Insgesamt hat der Freistaat knapp 2,8 Milliarden Euro an Krediten zur Bewältigung der Folgen der Pandemie ausgezahlt. Knapp 300 Millionen Euro sollen in diesem Jahr zurückgezahlt werden, bis 2024 sollen es knapp 400 Millionen Euro sein, berichtete die Zeitung.