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Sachsen fördert den Infrastrukturausbau rund um den Flughafen Leipzig/Halle

Mehr Starts und Landungen in der Nacht, mehr Lärm: Der Flughafen Leipzig/Halle soll deutlich ausgebaut werden, denn der Frachtverkehr boomt. Sachsen fördert Straßen und Radwege sowie Schwimmbäder in der Region.

Am frühen Morgen rollte ein Frachtflugzeug auf die Landebahn des Flughafens Leipzig-Halle. Foto.aussiedlerbote.de
Am frühen Morgen rollte ein Frachtflugzeug auf die Landebahn des Flughafens Leipzig-Halle. Foto.aussiedlerbote.de

Verkehr - Sachsen fördert den Infrastrukturausbau rund um den Flughafen Leipzig/Halle

Im Rahmen des geplanten Ausbaus des Flughafens Leipzig/Halle wird die Infrastruktur in den umliegenden Gemeinden verbessert. Das Kanzleramt des Freistaates Sachsen gab am Dienstag bekannt, dass das Land aus dem Doppelhaushalt 2023/24 eine einmalige Sonderfinanzierung in Höhe von 24 Millionen Euro zur Umsetzung von Verkehrsverbesserungsmaßnahmen bereitstellen wird. Sachsens Kanzler Michael Kretschmer (CDU) sagte, der geplante Flughafenausbau werde zu einer weiteren positiven wirtschaftlichen Entwicklung im Umfeld des Flughafens beitragen. Das Projekt sei im „überwiegenden nationalen Interesse“.

Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) sagte, da der Flughafen auch eine Belastung für die Anwohner darstelle, sei die Umsetzung von Lärm- und Umweltschutzmaßnahmen ein wichtiger Teil der Strategie. „Die Maßnahmen, die jetzt entwickelt werden, zielen darauf ab, die Lebensqualität in den betroffenen Gemeinden zu verbessern und das Verkehrsnetz an die Bedürfnisse anzupassen.“ Der Plan umfasst daher 30 Verkehrsprojekte.

Neben Straßen- und Radverkehrsmaßnahmen entsteht in Schkeuditz ein neues Schwimmbad. Geplant sind ein sechsbahniges Schwimmbecken, ein Lehrschwimmbecken und ein Planschbecken. Der Neubau soll knapp 25 Millionen Euro kosten, davon soll der Freistaat bis zu 21 Millionen Euro tragen. Das alte Schwimmbad wurde 1996 geschlossen.

Marco Böhme, mobilitätspolitischer Sprecher der Linkspartei, bezeichnete die Maßnahmen der Landesregierung als „gescheiterte Symbolpolitik“. Anstatt explizite Maßnahmen zur Verbesserung des Lärmschutzes zu ergreifen, erhalten die Kommunen ein symbolisches Weihnachtsgeschenk. „Denn das neue Schwimmbad wird den vom Fluglärm betroffenen Anwohnern keine ruhigen Nächte bescheren.“

Der Flughafen Leipzig/Halle liegt an der Grenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt und ist mittlerweile Deutschlands zweitgrößter Frachtflughafen. Die Mitteldeutsche Flughafen AG will 500 Millionen Euro in den weiteren Ausbau investieren. Darüber hinaus werden mehr Parkplätze für Frachtflugzeuge geschaffen.LEIPZIG/Harley verfügt über eine Nachtflugerlaubnis für Frachtflugzeuge.

Mehr als 1.500 Bürgereinsprüche gegen den geplanten Flughafenausbau haben bei der Sächsischen Landesverwaltung eingereicht. Diese werden derzeit geprüft. Ein Sprecher der Landesverwaltung sagte auf Anfrage, es sei unklar, wann über das Planfeststellungsverfahren entschieden werde.

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Quelle: www.stern.de

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