Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) kritisierte den Vorschlag des CSU-Vorsitzenden Markus Söder, Asylbewerbern mehr Sachleistungen statt Bargeld zu gewähren. „Es ist meist eine Frage der Praktikabilität“, sagte Haseloff am Dienstag in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“. Die Bereitstellung von Sachleistungen ist für Kommunen zweifellos technisch und organisatorisch schwieriger. Teilweise können sie auch finanzielle Vorteile mit sich bringen, hierzu liegen bereits Urteile vor.
Haseloff betonte jedoch, dass er auch die Beweggründe für die illegale Einwanderung in diesem Land sehe. Soods Behauptungen sollten daher diskutiert werden. Auch die FDP hat sich dafür ausgesprochen, stärker auf Sachleistungen zu setzen, um Deutschland für Asylbewerber weniger attraktiv zu machen.
Die Kommunalbehörden standen dem bürokratischen Aufwand skeptisch gegenüber. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, sagte dem Spiegel: „Wir haben es schon oft versucht, aber es hat sich auch gezeigt, dass solche Lösungen einen enormen bürokratischen Aufwand erfordern und nur begrenzte Wirksamkeit haben.“ (Dienstag). Sie müssen trotzdem ein gewisses Taschengeld bezahlen. Noch größer wird der Aufwand, wenn zwischen denjenigen unterschieden werden muss, die eine gute Bleibeperspektive haben, und denen, die höchstwahrscheinlich keinen Anspruch auf Asyl haben.
„Das ist wahrer als der Übergang zur Sozialhilfe.“ Bieten Sie Flüchtlingen in ganz Europa gleiche Sachleistungen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Kaufkraftniveaus. “, sagte Landsberg.